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Kaffeebohnen aus dem Elefanten-Magen

Von Michael Bock 17.12.2012, 02:27

ChiangSaen l Schon mal was von "Black Ivory Coffee" gehört? Das interessiert Sie nicht die Bohne? Na, dann lassen Sie sich mal diese Geschichte erzählen: Eine Luxushotelkette serviert der erlesenen Kundschaft von Elefanten "veredelten" Kaffee. Die Liebe zum Kaffee geht direkt durch den Magen. Genauer: durch den Verdauungstrakt von Elefanten.

Also: Dem Futter der Dickhäuter werden Rohkaffeebohnen beigemischt. Im Magen des grauen Kolosses soll der Kaffee seinen einzigartigen Geschmack bekommen: Der Dickhäuter verdaut die Kaffeefrucht so, dass die Bitterstoffe reduziert werden. Nach etwa 24 Stunden hat es eine Bohne von einem Ende des Elefanten zum anderen geschafft.

Nun klauben die Betreuer der grauen Riesen die unverdauten Bohnen per Hand aus den Hinterlassenschaften und lassen sie in der Sonne trocknen. Für ein Kilo Kaffee werden etwa 10000 Bohnen benötigt. Deshalb ist der Preis für den Genießer des recht bizarren Kaffeegenusses ähnlich elefantös wie die Vorgeschichte: Für ein Tässchen "Black Ivory Coffee" muss der Feinschmecker (!?!) 34 Euro berappen. Wer es unbedingt wissen will: Der Geschmack des Kaffees wird als "blumig" und "schokoladig" beschrieben.

Wer immer noch die Nase über das Kaffeeprojekt rümpft, sollte nicht verkennen, dass all das einer guten Sache dient. Denn: Die tierische Kaffeeveredlung erfolgt in der "Golden Triangle Asian Elephant Foundation". Einer Einrichtung, die schon mehr als 30 herrenlose Dickhäuter gerettet hat und arbeitslosen Elefantenbetreuern einen Job bietet.

Und überhaupt: Die Leidenschaft für Gourmet-Kaffee treibt schon seit einiger Zeit seltsame Blüten. Wer sich für einen wahren Kenner hält, der schwört auf "Kopi Luwak". In diesem Fall werden die Rohkaffeebohnen von einer asiatischen Schleichkatze verdaut und wieder ausgeschieden.

Ist das nun exklusiv oder igittigitt? Auf jeden Fall ist es, wie so vieles im Leben, eine Geschmacksfrage ...