Kommentar Ohrfeige für die Ministerin
Der Streit zwischen Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Grimm-Benne und Ameos hat eine neue Eskalationsstufe erreicht.
Magdeburg l Der Streit zwischen Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Grimm-Benne und Ameos hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Es ist ein bundesweit höchst ungewöhnlicher Vorgang, dass sich eine Spitzenpolitikerin und ein großer Krankenhausbetreiber auf offener Bühne einen monatelangen Kleinkrieg liefern. Der Ton in der Auseinandersetzung ist inzwischen so schrill, dass eine Annäherung der Hauptbeteiligten unmöglich erscheint. Beide Seiten kämpfen mit harten Bandagen. Diese Fehde schadet allen Beteiligten.
Die Entscheidung des Oberlandesgerichts Naumburg ist indes eine schallende Ohrfeige für die Ministerin. Sie hat mit Äußerungen, die die Richter am OLG offenbar für unhaltbar halten, öffentlich Stimmung gegen Ameos gemacht. Und das in einer äußerst schwierigen Tarifauseinandersetzung. Wer sich so stark wie Grimm-Benne in sensible Verhandlungen einmischt, der muss in seinen Äußerungen unangreifbar sein. Die Ministerin ist es nicht.