Coronakrise Kritik an AfD-Parteitag in Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalts AfD plant vor Weihnachten einen Parteitag mit bis zu 600 Teilnehmern. Das führt zu heftiger Kritik.
Magdeburg l Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) sagte am Donnerstag der Volksstimme: „Das ist eine unerträgliche Situation. Das Virus aus allen Landesteilen nach Magdeburg zu bringen, ist unverantwortlich. Die AfD meint, gegen das Virus immun zu sein. Wer aber auch seine Eltern und Großeltern in Lebensgefahr bringt, dem fehlt jegliches politisches Verantwortungsbewusstsein. Ich kann den Magdeburgern nur raten: Haltet euch vom Veranstaltungsort fern."
Er fügte zugleich hinzu: „Es gibt keine Möglichkeit, die Veranstaltung rechtlich zu untersagen. Es liegt ein Hygienekonzept vor, das Abstände von 1,5 Metern und eine Maskenpflicht vorsieht."
Linke-Fraktionschefin Eva von Angern betonte: „Diese Partei spielt mit dem Leben und der Gesundheit von Menschen. Das ist unverantwortlich und hat zudem eine verheerende Vorbildwirkung auf die Menschen in unserem Land." Die AfD mache sich „wissentlich mitverantwortlich für die Verschärfung von Maßnahmen, gegen die sie dann protestiert".
Grünen-Landeschef Sebastian Striegel sagte: „Das von der AfD geplante Super-Spreader-Event gefährdet Menschenleben. Für eine sozialdarwinistische Partei, die nur das Überleben der vermeintlich Stärksten sichern will, ist das folgerichtig. Ich erwarte, dass die Gesundheitsbehörden den Parteitag so beauflagen, dass kein Mensch in Sachsen-Anhalt um Gesundheit und Leben fürchten muss."
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) sagte, dass sich die Veranstalter an strenge Hygienevorschriften halten müssten. Verstößen gegen Auflagen müssten „ohne Wenn und Aber sanktioniert werden".