Kulturangebot Weihnachtsmarkt wird zu Wintermarkt
Trotz Kälte und Nässe besuchten Huntertausende die Weihnachtsmärkte in Sachsen-Anhalt. Auch nach Weihnachten haben einige geöffnet.
Magdeburg (dpa) l Hunderttausende sind in diesem Jahr wieder zu den Weihnachtsmärkten in Sachsen-Anhalt gekommen. Händler und Betreiber zogen ein überwiegend positives Fazit. In der Landeshauptstadt Magdeburg läuft der Weihnachtsmarkt noch bis zum nächsten Samstag.
"Unsere bisherige Bilanz ist gut", sagte der Geschäftsführer des Magdeburger Weihnachtsmarktes, Paul-Gerhard Stieger. Die Händler seien insgesamt zufrieden. "Besonders die Wochenenden waren stark", sagte er. Das nasskalte Wetter habe vielleicht zeitweise die Stimmung etwas getrübt, aber er gehe auch in diesem Jahr von 1,5 bis 2 Millionen Besuchern aus. Zum Thema Sicherheit sagte er, die hohe Polizeipräsenz habe sich bewährt. "Das war einer der ruhigsten und entspanntesten Weihnachtsmärkte, die wir je hatten."
Nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche vor einem Jahr wurden vielerorts die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Damals waren zwölf Menschen getötet worden.
Viel Verständnis für erhöhte Sicherheitsmaßnahmen zeigten auch die Weihnachtsmarktbesucher in Wittenberg. Die Vorkehrungen, wie etwa Betonsperren, seien von den Menschen angenommen worden, sagte der Veranstalter Eberhard Heieck von der Coex Veranstaltungs GmbH. Er erwarte wie in den Vorjahren wieder 400.000 Besucher. Das Lutherjahr mache sich noch bemerkbar. Es kämen immer noch viele Touristen in die Stadt.
In der Welterbestadt Quedlinburg wurde bis Donnerstag und zum 20. Mal Advent in den Höfen gefeiert. Daran beteiligten sich in diesem Jahr 22 Höfe, sagte Doreen Post vom Quedlinburg Tourismus Marketing. Etwa 110.000 Besucher seien in die Fachwerkstadt geströmt.
Großen Anklang habe auch der lebendige Weihnachtskalender rund um den Schlossberg gefunden. Anziehungspunkte seien auch die kulturellen Angebote gewesen. "Unser Sicherheitskonzept ist aufgegangen. Die Gäste haben die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen angenommen und fühlten sich dennoch nicht beobachtet. Das Weihnachtliche ist zum Glück im Vordergrund gebleiben", sagte Post.
In Halle wird ab dem zweiten Feiertag aus dem Weihnachtsmarkt der Wintermarkt. Er soll dann bis zum 7. Januar Publikum in die City locken. Für den Weihnachtsmarkt geht die Stadt zunächst von geschätzten 600.000 Besuchern aus.
Am erfolgreichen Konzept des familienfreundlichen Weihnachtsmarktes mit individuellen Händler- und Kulturangeboten, Schaustellern, der Einbeziehung der Partnerstädte werde festgehalten, betonte der Leiter des Dienstleistungszentrums Veranstaltungen, Jürgen Reichardt. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich in den vergangenen Jahren die Tassen für den Glühwein. 40.000, etwa doppelt so viele wie im Vorjahr, wurden bereitgestellt. Davon seien zwei Drittel im Umlauf. Der Rest bleibt als Reserve. Die Tassen sollen auch für den Wintermarkt genutzt werden.