Land erwägt Lockerungen für potenzielle Sitzenbleiber
Magdeburg (dpa/sa) - Wegen des aktuellen Corona-Notbetriebs an Sachsen-Anhalts Schulen erwägt das Bildungsministerium Lockerungen bei Versetzungsfragen. Es werde an konkreten Regelungen gearbeitet, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstagabend auf Anfrage. Klarheit solle in den kommenden Tagen herrschen. Zuvor hatte der Sender MDR Jump über die Pläne berichtet.
Laut Ministerium soll es bei der Entscheidung, ob Schülerinnen und Schüler eine Klasse wiederholen müssen, ähnliche Spielräume geben wie im vergangenen Schuljahr. Nach den ersten coronabedingten Schulschließungen im März und April 2020 hatte das Land zwar keine prinzipielle Versetzung aller Schüler unabhängig von ihren Leistungen angeordnet und Sitzenbleiben war weiterhin möglich. Allerdings wurden den Lehrkräften große Spielräume eingeräumt, Kinder und Jugendliche zu versetzen, die aufgrund der Situation kaum Noten bekommen hatten. Zudem sollen Eltern leichter die Möglichkeit bekommen, ihre Kinder freiwillig eine Klasse wiederholen zu lassen.
In Sachsen-Anhalt gibt es seit Montag nur einen Notbetrieb an den Schulen: Kinder der ersten bis sechsten Klassen können betreut werden, wenn ihre Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten. Die Abschlussjahrgänge bekommen Präsenzunterricht, alle anderen Aufgaben für zuhause und Online-Angebote. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) kündigte angesichts der bisher unverändert angespannten Corona-Infektionslage an, dass der Distanzunterricht vermutlich mindestens bis Ende Februar fortgesetzt werden muss.
Sachsen-Anhalts Bildungsminister Tullner sagte, es sei klar, dass
es Anpassungen an die aktuellen Bedingungen geben müsse. Diese
würden derzeit erarbeitet. Mit Blick auf die
Abschlussprüfungen sagte er: Die Schülerinnen und
Schüler hätten lange und intensiv auf ihre
Abschlüsse hingearbeitet, nun sollten sie auch einen
vollwertigen Abschluss erhalten.