IT-Chef hält Staßfurter Handballkinder bei der Stange
Daniel Maschke aus Löderburg überbrückt mit vielen Ideen und Projekten die Pandemie-Zeit eines kleinen Sportvereins.
Staßfurt - Dass der HC Salzland 06, ein kleiner Staßfurter Handballverein, bisher nicht nur gut durch die Pandemie gekommen, sondern sogar noch enger zusammengerückt ist, geht zu einem großen Teil auf das Konto von Daniel Maschke und seine Corona-Projekte
Der 43-Jährige erinnert sich noch gut an das Schlüsselerlebnis. „Meine Tochter Sophia brachte im vergangenen Jahr einen Brief ihrer Lehrerin Friederike Kühn mit nach Hause, die im HC für den Sponsorenkontakt zuständig ist. Ihre Frage war, ob ich dem Verein bei der Neugestaltung der Homepage unter die Arme greifen könnte.“ Und da der Löderburger Chef zweier IT-Firmen ist, war das natürlich kein Problem für ihn.
Doch dann kam der nächste Lockdown und der traf die Sportvereine besonders hart – speziell die Nachwuchsbereiche – beim HC – 190 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren.
„Ich habe mir überlegt, wie wir die Nachwuchssportler bei der Stange halten können, obwohl ein gemeinsames Training nicht möglich ist.“
Maschke, der selbst aktiv als Linksaußen Handball gespielt hat, kümmerte sich unter anderem um Lizenzen, damit die kleinen Sportler wenigstens zu Hause unter Anleitung erfahrener Übungsleiter online trainieren konnten.
Der Vater von vier Kindern machte es möglich, dass die Handball-Kinder das Angebot des Deutschen Handballbundes nutzen konnten, an kleinen Wettbewerben im Netz teilzunehmen und mit anderen Handballern ihre Kräfte zu messen.
Er entwickelte zudem ein Hygienekonzept sowie eine Kontakt-App und war für den Verein in den sozialen Medien aktiv. „Damit der HC nicht in Vergessenheit gerät.“
Doch damit nicht genug: „Ich hatte mir in der schwierigen und fast trainingsfreien Zeit überlegt, dass wir mit kleinen Aktionen in Staßfurt und Umgebung anderen helfen können.“ Und wenn er heute auf die Liste schaut, ist er selbst überrascht, was alles auf die Beine gestellt wurde. „Wir haben, solange es ging, Altersheime besucht und den Senioren Kuchen sowie Plätzchen mitgebracht. Wir haben in der Adventszeit Karten gemalt und Weihnachtsbäume verteilt“, zählt er auf. „Wir haben Futterspenden im Tierheim abgegeben.“
Eine besondere Sache sei die gemeinsame Aktion mit einer Aschersleber Kaffeerösterei gewesen. „Die Tüten mit den röstfrischen Bohnen wurden mit dem Vereinslogo versehen und der Aufschrift ,Handball Coffee’ – für HC. Ein Euro jeder verkauften Kaffee-Tüte kam einem guten Zweck zugute.“
Auch eine gemeinsame Müllsammlung regte der umtriebige Löderburger an.
Der Ehrenamtler hat bereits neue Ideen. Sobald die Kinder wieder trainieren können, soll es neue Trikots geben. Geplant ist auch ein Sommercamp.
Eine ganz wichtige Aufgabe sieht Handball-Helfer Daniel Maschke in der „Akademie“, die ins Leben gerufen werden soll. „Es geht darum, dass Handball-Kinder, die Probleme in der Schule haben, vom Verein unterstützt werden. Wir haben im HC einige Lehrer, die diese Aufgabe übernehmen können.“
Wer während der Pandemie auch ein altes Hobby aus der Schublade geholt oder ein neues Projekt gestartet hat, kann uns unter Leserpost@Volksstimme.de schreiben.