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Nach Vorbild von NRW Sachsen-Anhalt bekommt digitalen Pflegeheimfinder

Pflegebedürftige und Angehörige finden oft keinen Platz in einer Einrichtung. Dabei muss es gerade nach Klinikaufenthalten oft schnell gehen. Ein digitaler Heimfinder nach dem Vorbild Nordrhein-Westfalens soll jetzt Abhilfe schaffen.

Von Alexander Walter 23.01.2025, 16:12
Pflegebedürftige mit Pflegerin in einem Heim. Viele Pflegebedürftige finden zunächst keinen Heimplatz. Ein Online-Portal soll bald Abhilfe schaffen.
Pflegebedürftige mit Pflegerin in einem Heim. Viele Pflegebedürftige finden zunächst keinen Heimplatz. Ein Online-Portal soll bald Abhilfe schaffen. Foto: Tom Weller/dpa

Magdeburg - Sachsen-Anhalt bekommt einen digitalen Pflegeheimfinder. Der Landtag hat am Donnerstag nach einem Antrag der Grünen den Aufbau eines Online-Portals nach dem Vorbild Nordrhein-Westfalens (NRW) beschlossen. Anlass: Viele Pflegebedürftige und Angehörige haben Probleme, einen Platz in einem Heim oder in einer Kurzzeitpflege zu finden. Laut Krankenkasse Barmer begann zuletzt jeder vierte Pflegefall nach einem Klinikaufenthalt. Monatlich gab es demnach landesweit rund 820 solcher Fälle.

52.000 Euro stehen zum Aufbau des Heimfinders zur Verfügung

Mit dem Aufbau des Portals wird nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Petra Grimm-Benne (SPD) das „Kompetenzzentrum Pflege digital“ der Universität Halle beauftragt. 52.000 Euro aus dem Doppelhaushalt des Landes sollen demnach für den Portal-Aufbau zur Verfügung stehen. Grundlage sei eine kostenfreie Softwareüberlassung aus NRW sowie eine bereits bestehende Datenbank. Der Starttermin ist noch offen.

Es wird bald der Vergangenheit angehören, dass viele Familien, aber auch unterstützende Pflegedienste und Krankenkassen, vorhandene Kapazität mühsam abfragen müssen.

Petra Grimm-Benne (SPD), Landesgesundheitsministerin

„Es wird bald der Vergangenheit angehören, dass viele Familien, aber auch unterstützende Pflegedienste und Krankenkassen, vorhandene Kapazität mühsam abfragen müssen“, sagte Grimm-Benne zum Schritt. Durch das Aufzeigen freier Kontingente würden Pflegebedürftige und Angehörige entlastet.

Krankenkasse begrüßt Aufbau des Portals

Auch CDU-Gesundheitspolitikerin Anja Schneider sagte: „Mit diesem Beschluss wird eine wichtige Entlastung für pflegende Angehörige und Sozialdienste erreicht. Eine digitale Plattform, die freie Pflegeplätze anzeigt, macht die Suche einfacher und schneller.“

Zustimmung kommt von der Barmer, die das Portal Anfang 2024 angeregt hatte. Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann sagte: „Die Kollegen in den Kliniken telefonieren bisher zahlreiche Pflegeanbieter ab, um deren Kapazitäten zu erfragen.“ Eine tagesaktuelle Übersicht, wie sie ein digitaler Heimfinder liefert, könne hier Abhilfe schaffen. Die Verlässlichkeit der Daten sei in NRW dadurch gesichert, dass Pflegeheime zu einer tagaktuellen Meldung ihrer Kapazitäten verpflichtet sind. „In Sachsen-Anhalt sollte der Prozess ebenso bindend gestaltet werden.“