Krankenhäuser Schwerste Verletzungen, Metall in Wunden: Ukrainer in Sachsen-Anhalts Kliniken versorgt
In Sachsen-Anhalt waren bis dato knapp 30 Kriegsverwundete aus der Ukraine in Behandlung. Viele von ihnen erlitten im Krieg schwere Verletzungen.
Magdeburg/Halle (Saale) - Von den über eine Million geflüchteten Ukrainern, die nun in Deutschland leben, wurden seit Kriegsbeginn viele schwer verletzt. 850 Verwundete fanden in deutschen Krankenhäusern lebensrettende Hilfe.
Im Land Sachsen-Anhalt sind circa 30 kriegsverletzte Patienten und Soldaten bekannt. Das gab das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auf Anfrage bekannt. Dies ist ein Tausendstel der 30.000 Ukrainer, die sich aktuell auf das Bundesland verteilen. Von den 4.721 Ukrainern, die in Magdeburg gemeldet sind, mussten allerdings auch einige behandelt werden.
Universitätsklinik Magdeburg behandelt Kriegsverletzte
Verwundete aus der Ukraine werden in Magdeburg in der Unfallchirurgie im Universitätsklinikum versorgt. „Für die Behandlungen von Kriegsverletzten müssen allerdings die Rahmenbedingungen stimmen“, erläutert Unfallchirurgie-Direktor Prof. Dr. Felix Walcher. „Für die Wiederherstellung benötigen wir maßgeblich die Unfall- und plastische Chirurgie, oft zudem auch Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, HNO, Augenheilkunde und weitere Spezialabteilungen“, so der Experte.
Kriegsverletzungen zu behandeln, war ihm zwar nicht neu, aber nicht in dem aktuellen Umfang. „Es gibt schwerste Zerstörungen des Gewebes, Knochen, Muskeln, Sehnen und Haut. Oft sind neben Metall auch Textilien oder andere Materialien in die Wunden eingesprengt, infolgedessen sich das Gewebe bis in die Tiefe infiziert“, erklärt der 56-jährige Walcher.
Auch in Halle wird Verwundeten geholfen
In den Krankenhäusern in Halle ist die Situation ähnlich. Einigen, der aktuell 4177 geflüchteten Ukrainer in Halle, wird im Universitätsklinikum geholfen. „Vielen Verwundeten aus dem Kriegsgebiet stehen komplizierte Eingriffe bevor.
Meist handelt es sich um Kriegsverletzungen an Extremitäten, Wirbelsäule, Fremdkörperverletzungen (Schrapnell) sowie explosionsbedingte Amputationen“, erklärt die Pressestelle des Universitätsklinikum Halle.
Schusswunden und andere Verletzungen
Auch im BG Klinikum Bergmannstrost Halle werden ukrainische Kriegsverletzte medizinisch versorgt. Sieben Kriegsverletzte sind ambulant und drei Kriegsverletzte stationär behandelt worden.
„Die Verwundeten haben unter anderem Schussverletzungen, Schrapnellverletzungen mit Knochenbrüchen, knöchernen Defekten, Infektionen und schweren Gelenkfunktionsstörungen. Aber auch Weichteilverletzungen mit chronischen, infizierten Wunden sowie Kopf- und Hirnverletzungen kommen oft vor", erklärt Christian Malordy, Pressesprecher des BG Klinikums Bergmannstrost in Halle.