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Kampf gegen Lehrermangel Wenig Interesse an Stellen als „Feuerwehr“-Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt

Für 20 im April vom Land ausgeschriebenem Stellen als „mobile Vertretungsreserve“ gibt es trotz Zulagen nur sechs Bewerbungen. Lediglich zwei sind geeignet. Was Opposition und Bildungsministerium sagen.

Von Alexander Walter 13.06.2024, 15:47
picture alliance / David Ebener/ohb0jgaSrceni93ZV39OHedPQa7Um an Schulen mit akutem Lehrermangel Abhilfe schaffen zu können, hat das Landesschulamt Ende April 20 Stellen für „Feuerwehrlehrkräfte“ ausgeschrieben, zehn für Lehrer und zehn für pädagogische Mitarbeiter. Die Kollegen, die bereits im Landesdienst arbeiten, sollen als „mobile Vertretungsreserve“ an Schulen aushelfen, an denen Personalnot herrscht, im Gegenzug bekommen sie oft mehr als 500 Euro extra im Monat.Aussicht auf zwei „Feuerwehr“-Lehrkräfte in Mansfeld-Südharz und Anhalt-Bitterfeld Die erste Bilanz fällt dabei durchwachsen aus. Laut Antwort des Bildungsministeriums auf eine Dringliche Anfrage der Linken gab es bislang lediglich sechs Bewerbungen. Nur zwei erfüllten davon demnach die Anforderungen. „Auf Grundlage der vorliegenden Bewerbungen ist davon auszugehen, dass Lehrkräftestellen der mobilen Vertretungsreserve im Landkreis Mansfeld-Südharz und im Landkreis Anhalt-Bitterfeld zum neuen Schuljahr besetzt werden können“, schreibt das Landesschulamt. Linke-Politiker Lippmann: „Einsatz enorm belastend“, Anreiz durch Geld hilft nichtLinke-Bildungspolitiker Thomas Lippmann sagte dazu: „Es war nicht zu erwarten, dass sich für den Feuerwehreinsatz an mehreren Schulen überhaupt Lehrkräfte und Pädagogische Mitarbeiterinnen finden lassen.“ Ein solcher Einsatz sei enorm belastend und deshalb unattraktiv. „Da hilft auch der Anreiz durch mehr Geld nicht.“Bildungsministerium: Ausschreibung nur ein „erster Aufschlag“Das Bildungsressort verteidigte die Initiative: „Es handelt sich um einen ersten Aufschlag“, sagte Sprecher Elmer Emig. Bei einem Lehrkörper von 14.000 Personen habe die Information möglicherweise noch nicht alle erreicht. „Wir werden weiter ausschreiben und bieten attraktive Jobs zu attraktiven Konditionen.“ Auch in großer Ausschreibungsrunde blieb jede zweite Stelle zuletzt ohne BewerberErnüchternd fällt die Bilanz aus Sicht der Linken auch bei der Ausschreibung allgemeiner Stellen aus, die mit einer Abordnungsverpflichtung für zwei Jahre verbunden sind. Von 26 im März ausgeschriebenen Stellen (davon 22 an Gymnasien) konnten 11 nicht besetzt werden, weil es entweder keine Bewerbung gab, Fächerkombinationen nicht passten oder Kandidaten ihre Bewerbung zurückzogen. Anfang Mai hatte das Land insgesamt 511 Stellen ausgeschrieben. Für 268 Stellen fanden sich bis Fristende keine geeigneten Bewerber. Für 254 Stellen fanden sich dagegen Bewerber, 79 von ihnen sind ausgebildete Lehrkräfte, 175 Lehrkräfte im Seiteneinstieg.
picture alliance / David Ebener/ohb0jgaSrceni93ZV39OHedPQa7

Um an Schulen mit akutem Lehrermangel Abhilfe schaffen zu können, hat das Landesschulamt Ende April 20 Stellen für „Feuerwehrlehrkräfte“ ausgeschrieben, zehn für Lehrer und zehn für pädagogische Mitarbeiter. Die Kollegen, die bereits im Landesdienst arbeiten, sollen als „mobile Vertretungsreserve“ an Schulen aushelfen, an denen Personalnot herrscht, im Gegenzug bekommen sie oft mehr als 500 Euro extra im Monat.

Aussicht auf zwei „Feuerwehr“-Lehrkräfte in Mansfeld-Südharz und Anhalt-Bitterfeld

Die erste Bilanz fällt dabei durchwachsen aus. Laut Antwort des Bildungsministeriums auf eine Dringliche Anfrage der Linken gab es bislang lediglich sechs Bewerbungen. Nur zwei erfüllten davon demnach die Anforderungen. „Auf Grundlage der vorliegenden Bewerbungen ist davon auszugehen, dass Lehrkräftestellen der mobilen Vertretungsreserve im Landkreis Mansfeld-Südharz und im Landkreis Anhalt-Bitterfeld zum neuen Schuljahr besetzt werden können“, schreibt das Landesschulamt.

Linke-Politiker Lippmann: „Einsatz enorm belastend“, Anreiz durch Geld hilft nicht

Linke-Bildungspolitiker Thomas Lippmann sagte dazu: „Es war nicht zu erwarten, dass sich für den Feuerwehreinsatz an mehreren Schulen überhaupt Lehrkräfte und Pädagogische Mitarbeiterinnen finden lassen.“ Ein solcher Einsatz sei enorm belastend und deshalb unattraktiv. „Da hilft auch der Anreiz durch mehr Geld nicht.“

Bildungsministerium: Ausschreibung nur ein „erster Aufschlag“

Das Bildungsressort verteidigte die Initiative: „Es handelt sich um einen ersten Aufschlag“, sagte Sprecher Elmer Emig. Bei einem Lehrkörper von 14.000 Personen habe die Information möglicherweise noch nicht alle erreicht. „Wir werden weiter ausschreiben und bieten attraktive Jobs zu attraktiven Konditionen.“

Auch in großer Ausschreibungsrunde blieb jede zweite Stelle zuletzt ohne Bewerber

Ernüchternd fällt die Bilanz aus Sicht der Linken auch bei der Ausschreibung allgemeiner Stellen aus, die mit einer Abordnungsverpflichtung für zwei Jahre verbunden sind. Von 26 im März ausgeschriebenen Stellen (davon 22 an Gymnasien) konnten 11 nicht besetzt werden, weil es entweder keine Bewerbung gab, Fächerkombinationen nicht passten oder Kandidaten ihre Bewerbung zurückzogen.

Anfang Mai hatte das Land insgesamt 511 Stellen ausgeschrieben. Für 268 Stellen fanden sich bis Fristende keine geeigneten Bewerber. Für 254 Stellen fanden sich dagegen Bewerber, 79 von ihnen sind ausgebildete Lehrkräfte, 175 Lehrkräfte im Seiteneinstieg.

dpa