Landtag macht sich für Mückenbekämpfung stark
Magdeburg - Der Landtag von Sachsen-Anhalt will sich für eine bessere Mückenbekämpfung nach dem Hochwasser stark machen. Geplant sei ein gemeinsamer, fraktionsübergreifender Antrag, teilten die Fraktionen mit. In der Bewertung gingen die Ansichten am Dienstag allerdings noch weit auseinander. Unklar ist auch, mit welchen Mitteln einer großflächigen Mückenplage überhaupt beizukommen sei.
CDU-Fraktionschef André Schröder sagte, der Landtag wolle die Landesregierung auffordern, den Kommunen bei einer Bekämpfung der Stechmücken zu helfen. Allerdings sollten die Landkreise auch künftig zuständig bleiben. Er verwies auf Beispiele vom Rhein, wo zur Bekämpfung der dortigen Schnakenplage spezielle Arbeitsgemeinschaften gegründet worden seien.
Linken-Fraktionschef Wulf Gallert unterstützte den Antrag aller vier Landtagsfraktionen. "Das sind Hochwassermücken - da kann man schon mal fraktionsübergreifend zuschlagen." Statt chemischer Mittel sei der Einsatz von biologischen Mitteln denkbar. Ökologisch sei das kein Problem.
Auch die Grünen stehen hinter dem Antrag. "Da steht ja auch nichts falsches drin", sagte Fraktionschefin Claudia Dalbert. Eigentlich sei der Antrag aber gar nicht notwendig, weil die Bekämpfung schon ausreichend geregelt sei. "Ich halte diesen Antrag für völlig überflüssig - das ist das normale Geschäft." Ohnehin sei es inzwischen für eine Bekämpfung der Mückenplage zu spät.
Nach der Hochwasserflut hatten sich in Sachsen-Anhalt in mehreren Regionen die Mücken stark ausgebreitet, da sie genügend Wasserflächen für die Fortpflanzung fanden. Vergangene Woche hatte es dazu bereits ein Treffen von Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) mit den Kommunen gegeben. Im Ergebnis hieß es allerdings, die Mückenplage lasse sich nicht schnell eindämmen. Eine wirkungsvolle Bekämpfung sei nur langfristig möglich.