Leseranwältin Bahn-Chaos: Familie kämpft um Rückerstattung für Phantom-Tickets
Ein vermeintlich einfacher Bahntrip wird zur Zerreißprobe: Eine Familie aus Anhalt-Bitterfeld ringt mit der Bahn um die Erstattung für nicht erhaltene Tickets. Ein Einblick in die Tücken des Reisens heute.
Bitterfeld - Mit online gebuchten Karten wollte eine Familie aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld Mitte Juli nach Hannover reisen. Doch die schon Wochen vorher auf der Internetseite der Deutschen Bahn georderten Karten kamen auf dem Postweg nie bei ihr an. Wie soll ich mich verhalten?, fragte die Ehefrau, als es terminlich eng für die geplante Reise wurde, per Mail bei der Deutschen Bahn nach.
Bahn-Ärger: Online gekaufte Tickets nicht zugestellt
Die Antwort: Durchaus bedauernd, dass sie die Tickets noch nicht erhalten habe, wurde ihr zunächst versichert, dass diese rechtzeitig an die von der Kundin hinterlegte Anschrift geschickt worden seien. Sollten die Fahrkarten jedoch wirklich nicht mehr bis zur Abreise eintreffen, „besteht leider keine andere Möglichkeit, als vorerst ein neues Ticket zu kaufen. Nach der Reise erstatten wir Ihnen die neu gelösten Fahrkarten. Bitte senden Sie uns dazu die Originalbelege der neuen Fahrkarte unter Angabe der Bearbeitungsnummer per Post zu“, wurde der Leserin mitgeteilt.
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Das tat sie auch, schickte die neu erworbenen Originalfahrkarten an die DB Fernverkehr AG in Bamberg. Und weil von ihr dann auch noch eine formlose, schriftliche Erklärung verlangt wurde, dass sie die online-Fahrkarten nicht erhalten habe, versicherte sie dies an Eides statt. Doch auch darauf kam keine Reaktion und erst recht kein Zahlungseingang bei den Lesern in Anhalt-Bitterfeld an.
Bahn-Kundin bekommt Preis für Tickets erstattet
Verärgert darüber, außer leeren Versprechungen selbst kein Ergebnis erreicht zu haben, und da es um eine zu erstattende Summe von immerhin rund 185 Euro ging, wandte sich die Familie schließlich an die Leseranwältin.
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Unsere Redaktion erhielt zu diesem Sachverhalt dann aber bald darauf eine kurze Stellungnahme von der Deutschen Bahn. „Wir bedauern sehr, dass die Tickets die Kundin auf dem Postweg nicht erreicht hatten. Wir haben die Anfrage zwischenzeitlich bearbeitet und die gewünschte Erstattung veranlasst“, teilte eine DB-Sprecherin mit.