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Leseranwältin Magdeburger im Rollstuhl-Dilemma: Nachhaken bei Krankenkasse bringt erhoffte Hilfe

Welche mobile Hilfe ein schwerstbehinderter Mann in Magdeburg benötigt, war Gegenstand einer Auseinandersetzung zwischen der AOK und dem Betroffenen.

Von Gudrun Oelze Aktualisiert: 01.07.2024, 11:06
Welche mobile Hilfe ein schwerstbehinderter Mann in Magdeburg benötigt, war Gegenstand einer Auseinandersetzung zwischen der AOK und dem Betroffenen.
Welche mobile Hilfe ein schwerstbehinderter Mann in Magdeburg benötigt, war Gegenstand einer Auseinandersetzung zwischen der AOK und dem Betroffenen. Foto: dpa

Magdeburg. - Seit langem schwerstbehindert, benötigt ein junger Mann in Magdeburg seit einer Rücken-OP kein Korsett mehr, das er vorher ständig tragen musste. Doch sein - schon recht betagter - Rollstuhl war genau für dieses Korsett ausgelegt. Die behandelnden Ärzte verordneten eine verschleißbedingte Neuversorgung – einen Kantelrollstuhl mit Gurten und Sonnendach sowie speziell angepasstem Sitzkissen.

Krankenkasse: Rollstuhl und Sitzschale ausreichend und zweckmäßig ausgestattet?

Die Krankenkasse aber sah „keine medizinische Indikation zur Versorgung“. Der Versicherte sei bereits mit Rollstuhl und Sitzschale ausreichend und zweckmäßig ausgestattet, hieß es zur Begründung, und überhaupt sei der verordnete Therapiestuhl nur für Kinder und Jugendliche vorgesehen, teilte man der Betreuerin des 21-Jährigen mit. Ein einigermaßen vernünftiges Sitzen ohne Korsett aber sei ihm in dem alten Rollstuhl nicht möglich, schrieb dieser der Leseranwältin.

Nachdem sich unsere Redaktion an die AOK Sachsen-Anhalt gewandt hatte, ließ die Krankenkasse die Lage vor Ort nochmals prüfen. Grundsätzlich ging es dabei um die Abwägung, ob eine Neuversorgung nötig sei oder ob der vorhandene Rollstuhl angepasst und instandgesetzt werden könne, teilte AOK-Sprecher Sascha Kirmeß mit. Ergebnis: Beim Rollstuhl für den Außenbereich wird die Sitzschale nun angepasst und das Gestell aufbereitet.

Volksstimme erreicht Kostenübernahme für behinderten Magdeburger

Auch das Sitzsystem im Innenbereich wird entsprechend angepasst, sobald die Schale für den Außenbereich erprobt ist und gut sitzt. Eine Kostenübernahme habe man bereits zugesagt, so dass das Sanitätshaus umgehend mit der Anpassung der Sitzschale beginnen könne.

Mit der Betreuerin des jungen Mannes bleibe man in Kontakt und begleite den Fall weiterhin engmaschig, wurde seitens der AOK versichert.