Löschwasser Hilfe im Kampf gegen Waldbrände
Sachsen-Anhalts Innenministerium legt ein Sofortprogramm für den Kauf von Löschwasserbehältern für die Kommunen auf.
Magdeburg l Um die Kommunen im Kampf gegen Wald- und Flurbrände zu unterstützen, legt das CDU-geführte Innenministerium von Holger Stahlknecht kurzfristig eine Sonderförderung mit einem Volumen von 540.000 Euro auf. Damit wird ab sofort der Kauf von mobilen Löschwasserbehältern mit einem Fassungsvermögen von 15.000 bis 53.000 Litern ermöglicht, teilte das Ministerium mit.
Profitieren sollen alle elf Landkreise sowie die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau. Magdeburg und Halle sind wegen geringerer Risiken für Flächenbrände nicht dabei. Das Land trägt 90 Prozent der Kosten. Die Beschaffung erfolgt über die Kreise. Auf das Vorgehen haben sich am Vormittag die Vertreter des Innenministeriums, die kommunalen Spitzenverbände, die Landräte sowie Vertreter der Feuerwehren in einer Telefonkonferenz verständigt. Die Mittel stammen aus dem laufenden Haushalt.
Für den Harz beispielsweise bedeutet das Programm, dass insgesamt fünf mobile Löschwasserbehälter beschafft werden können. Wie die Volksstimme erfuhr, ist der Kauf von einem 53.000-Liter, zwei 35.000-Liter und zwei 15.000-Liter-Behältern geplant. Die mittelgroßen und großen Behälter sollen dabei auch für die Betankung von Löschhubschraubern verwendet werden können. Zu Pfingsten hatte ein Hangbrand an der Roßtrappe bei Thale die Einsatzkräfte über Tage beschäftigt. Dabei waren auch Löschhubschrauber im Einsatz.
Die Ausstattung der Feuerwehren ist Sache der Kommunen. Wegen klammer Kassen sind diese aber häufig überfordert. Im Harz hatten Feuerwehren wegen großflächig absterbender Fichtenbestände, insbesondere im Nationalpark, zuletzt mehr Unterstützung vom Land eingefordert. Innenminister Holger Stahlknecht hatte die Waldbrandvorsorge nach dem Brand bei Thale zur Chefsache erklärt.
„Wir kümmern uns und stellen kurzfristig 540.000 Euro bereit, damit die faltbaren Behälter schnellstmöglich angeschafft werden können. Die mobilen Löschwasserbehälter werden von unseren Feuerwehren mit ihren landesweit 32.000 Kameradinnen und Kameraden zur Bekämpfung von Flur- und Waldbränden benötigt", sagte Stahlknecht am Mittag.
Auch das Umweltministerium von Claudia Dalbert (Grüne) hatte Anfang Juni die Feuerwehr Schierke mit zwei faltbaren Löschwasserbehältern mit einem Volumen von 5000 Litern ausgerüstet. Insgesamt plant das Umweltministerium, 13 solche Löschwasserbehälter zu verteilen, unter anderem an Gardelegen und den Landkreis Börde.
Feuerwehrverbands-Chef Kai-Uwe Lohse sagte zum Sofortprogramm des Innenministeriums: "Der Brand an der Roßtrappe hat gezeigt, dass es kurz vor zwölf ist. Man hat hier erkannt, dass ein kurzfristiger Bedarf vorhanden ist und gehandelt." Darin hebe sich das Innenministerium vom Umweltministerium ab, ergänzte Lohse. Dieses habe nach einem Gespräch im September Hilfe versprochen. Mit den kleinen Löschwasserbehältern, wie sie etwa an Schierke gingen, sei aber zu wenig Hilfe angekommen. Zuständig für die Ausstattung der Wehren ist das Umweltministerium allerdings nicht.