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Zahl der Polizisten auf 3300 erhöht / 49 Demonstrationen angekündigt Magdeburg wird am Sonnabend zur Demo-Zone

Bereits am heutigen Freitagabend wird mit ersten Protesten in Magdeburg gegen einen geplanten Nazi-Aufmarsch gerechnet. Morgen soll es dann in der ganzen Stadt zu Demonstrationen und erheblichen Verkehrseinschränkungen kommen.

Von Matthias Fricke 17.01.2014, 02:18

Magdeburg l "Wer morgen in die Magdeburger Innenstadt fährt, muss viel Zeit mitbringen", kündigt der Sprecher der Polizeidirektion Nord Frank Küssner an. 49 kleine und große Demonstrationen sind angekündigt. Erwartet werden rund 1000 Rechte aus ganz Deutschland und 1000 Linke, die unter anderem auch mit elf Bussen aus zahlreichen Großstädten anreisen wollen. Zur vom Bündnis gegen Rechts organisierten "Meile der Demokratie" erwarten die Sicherheitsbehörden rund 10.000 Besucher. Autofahrer müssen mit Kontrollen rechnen, diese sollen aber mobil erfolgen.

Die eigentliche Marschroute der Neonazis steht noch nicht fest. Küssner: "Bis Freitagnachmittag gibt es noch viele Kooperationsgespräche." Außer für den Breiten Weg von der Reuterallee bis Danzstraße (12 bis 18 Uhr) gibt es keine weiteren langfristigen Sperrungen. Von zeitweisen Verkehrsbehinderungen können alle Stadtteile betroffen sein. Die Rechten gaben als Treff im Internet den Neustädter Bahnhof um 12 Uhr an. Dort sind auch Gegenproteste angemeldet, so wie an anderen Bahnhöfen der Stadt auch. Aufgrund der noch unklaren Routen will die Polizei morgen ab 8 Uhr ein Bürgertelefon unter (0391) 5461690 schalten. Auch die Magdeburger Verkehrsbetriebe wollen über ihre Hotline (0800)5481245 von 11 bis 19 Uhr aktuelle Auskünfte erteilen. Geplante Umleitungen gebe es noch nicht, so Sprecherin Juliane Kirste.

Die Polizei erhält zu den bisher 2500 angekündigten Einsatzkräften 800 Beamte der Bundespolizei als Verstärkung. Neben zwei Reiterstaffeln sind auch Wasserwerfer und Diensthunde angefordert.

Die erste Demo mit 300 Teilnehmern ist heute ab 18 Uhr am Hauptbahnhof angekündigt.