Mediengruppe Trennt sich DuMont von der MZ in Halle?
DuMont will sich laut Medienbericht von allen Regionalmedien trennen. Davon betroffen wäre auch die Mitteldeutsche Zeitung in Halle.
Halle (tw) l Die in Köln ansässige Mediengruppe DuMont steht offenbar vor der Zerschlagung. Das zumindest berichtet der Branchendienst Horizont und beruft sich dabei auf Verkaufsunterlagen, "mit denen die DuMont Mediengruppe die Goetzpartners Corporate Finance GmbH in München beauftragt hat".
Von einem Verkauf betroffen wäre in Sachsen-Anhalt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung und deren Online-Ableger mz-web.de. Zur DuMont-Gruppe gehören außerdem die Berliner Zeitung, der Berliner Kurier, der Kölner Stadtanzeiger und der Express sowie die Hamburger Morgenpost. Hinzu kämen laut Horizont-Bericht alle Druckereien, zentralen Services und Anzeigenblätter.
Laut Bericht teilte eine DuMont-Sprecherin mit, "zu Gerüchten grundsätzlich keine Stellung beziehen" zu wollen.
Nach dem Abstoßen der Regionalmedien bliebe nicht viel von DuMont übrig: "Marketing Technology" mit den Beteiligungen an Facelift, Upljft und Censhare sowie "Business Information", das Geschäft rund um den Bundesanzeiger, den 2018 übernommenen Deutschen Auftragsdienst (DTAD) und die ebenfalls 2018 lancierten Marken Reguvis (Fachmedien) und Validatis (Datenservices), so Horizont.
Welche Preiserwartungen die DuMont-Gesellschafter an den Verkauf der Regionalmedien knüpfen, geht Horizont zufolge aus den Unterlagen von Goetzpartners nicht hervor.
Wie der Deutschlandfunk erfahren haben will, wurden in Berlin bereits einzelne Mitarbeiter über die aktuellen Vorgänge informiert. Für einige Mitarbeiter in Köln komme der Schritt nicht überraschend, berichtet der WDR: Für das Unternehmen habe das Zeitungsgeschäft spätestens seit dem Tod von Verleger Alfred Neven Dumont vor knapp vier Jahren eine immer kleiner werdende Rolle gespielt.
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) sieht im geplanten Ausverkauf der DuMont-Regionaltitel ein "eklatantes Managementversagen." Jetzt müsse die Politik ihre Verantwortung für Meinungsvielfalt und Qualitätsjournalismus ernst nehmen und notfalls Privilegien streichen, so der DJV in einer Mitteilung.