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19 Prozent Mehrwertsteuer Preise steigen: Gaststätten und Restaurants in Sachsen-Anhalt bangen um ihre Existenz

Da die Mehrwertsteuer für Gastronomen wieder auf 19 Prozent erhöht wurde, fürchten viele Gaststätten und Kneipen um ihre Existenz. Um die hohen Kosten auszugleichen, haben viele Restaurants bereits die Preise erhöht.

Von Arne Birger Jeske 19.01.2024, 16:38
Die Kleine Ulrichstraße in Halle: Auch hier muss die Gastronomie nun mit 19 Prozent Mehrwertsteuer klarkommen.
Die Kleine Ulrichstraße in Halle: Auch hier muss die Gastronomie nun mit 19 Prozent Mehrwertsteuer klarkommen. Symbolbild: IMAGO / Schöning

Halle (Saale)/Magdeburg/DUR. - Auch in Sachsen-Anhalt wird Essen zu gehen nun vielerorts teurer. Die Restaurants und Gastronomien müssen die wiedereingeführte Mehrwertsteuer von 19 Prozent ausgleichen. Darum haben viele Lokalitäten die Preise angehoben.

Die Mehrwertsteuer wurde in Zeiten der Corona-Pandemie auf sieben Prozent gesenkt, um die wegfallenden Einnahmen der Gastronomen abzufedern. Allerdings sind seitdem viele Kosten weiter angestiegen.

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Gastronomie in Deutschland hat Existenzängste

Durch die Inflation, die immensen Lebensmittelkosten und nun auch die hohen Steuern fühlen sich die Gastronomen von der Politik ins Abseits geschoben. Hinzu kommen für die Betriebe noch die gestiegenen Personal- und Stromkosten, erklärt der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga).

Jedes dritte Gastro-Unternehmen geht davon aus, in diesem Jahr Verluste zu machen. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes hervor. Bei der Erhebung wurden bundesweit knapp 2.900 Betriebe in ganz Deutschland befragt. Die Stimmung in der Branche ist aktuell stark getrübt.

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Dehoga fordert bessere Rahmenbedingungen

Wegen der vielen Belastungen in der Branche schlägt Dehoga-Präsident Guido Zöllick Alarm. Er fordert bessere Rahmenbedingungen und weniger Belastungen aus Berlin: "Die Politik ist gefordert, den Betrieben Perspektiven zu geben." Vor allem fühlten sich Gastronomen gegenüber anderen Branchen ungerecht behandelt.

"Essen muss einheitlich mit sieben Prozent besteuert werden. Es ist absurd, dass für das Essen in der Gastronomie wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer gelten, während das Essen to go, der Fertigsalat aus dem Supermarkt und die Essenslieferung weiterhin mit sieben Prozent besteuert werden. Diese Ungleichbehandlung muss endlich dauerhaft beseitigt werden", fordert Zöllick.

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Gäste müssen beim Essen gehen nun tiefer in das Portemonnaie greifen

Wer also zukünftig Essen gehen will, sollte sich der gestiegenen Preise bewusst sein. Knapp 76 Prozent aller Restaurants und Gastronomien haben laut Dehoga-Umfrage bereits die Preise erhöht.

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Diese bundesweiten Zahlen decken sich dabei mit denen im Land Sachsen-Anhalt. Das erklärte der Präsident der Dehoga Sachsen-Anhalt, Michael Schmidt, auf Anfrage von Radio Brocken.

Die restlichen befragten Gastronomiebetriebe planen Preiserhöhungen im ersten Quartal oder im Verlauf des Jahres. Nur drei Prozent der befragten Restaurants und Gaststätten will keine Erhöhungen vornehmen.