Nach Ermittlungen Polizeipräsident zurück im Amt
Magdeburgs Polizeipräsident Andreas Schomaker kehrt vorerst in sein Amt zurück. Das Innenministerium will ihn aber besonders kontrollieren.
Magdeburg l Polizeipräsident Andreas Schomaker wird ab Dienstag vorerst wieder in sein Amt zurückkehren. Das teilte am Montagabend überraschend das Innenministerium mit. Nach Angaben von Innenstaatssekretärin Tamara Zischang stehe der 56-Jährige aber unter „engmaschiger Kontrolle“. So seien seine Berichtspflichten jetzt erheblich erweitert worden. Vor allem Personalveränderungen müssten dem Innenministerium gemeldet werden. Gegen Schomaker laufen noch disziplinarrechtliche Ermittlungen.
Vermutlich Polizisten seiner Behörde hatten im August vergangenen Jahres in einer anonymen Anzeige schwere Vorwürfe gegen Schomaker erhoben. So sollte er Dienstwagen für Privatfahrten genutzt, Partys aus Polizeimitteln finanziert und einen "Hofstaat" in der Behörde gebildet haben. Nach monatelangen Ermittlungen des Landeskriminalamtes stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein, weil für diese Vorwürfe keine Hinweise gefunden wurden. Das Innenministerium beließ es dennoch wegen angeblicher Führungschwächen bei der Abordnung zum Landesverwaltungsamt nach Halle. Dagegen klagte Schomaker – mit Erfolg. Danach sollte er ins Innenministerium wechseln.
Schomaker, der erst am Abend von der neuen Entwicklung erfuhr, sagte nur: „Ich freue mich auf den Dienst.“
Die Polizeigewerkschaften reagierten unterschiedlich. Uwe Petermann, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) sagte, dass der Schritt „nur folgerichtig“ ist. Wolfgang Ladebeck von der Deutschen Polizeigewerkschaft: „Das macht die Arbeit nicht einfacher.“