Prozess in halle Naumburg: Tod eines Einjährigen - Ex-Freund der Mutter streitet Tat ab
Prozess um den Tod eines Einjährigen in Naumburg: Der Angeklagte hat die Tat abgestritten. Der Vorfall ereignete sich im Juni 2016.
Halle (dpa) - Zu Beginn des Prozesses um den Tod eines Einjährigen in Naumburg hat der angeklagte Ex-Freund der Mutter die Tat abgestritten. Die Staatsanwaltschaft legt dem heute 27-Jährigen Totschlag zur Last. Der Mann soll sich demnach vor gut fünf Jahren auf den Bauch des Kleinkindes gekniet und es so tödlich verletzt haben. Er war in Verdacht geraten, weil er neben der Mutter des Jungen der einzige Erwachsene in der Wohnung gewesen war.
Die Mutter, die ein Jahr jünger ist als der Angeklagte, hatte ihren Sohn am 11. Juni 2016 leblos in seinem Bett gefunden und vergeblich versucht, ihn wiederzubeleben. Im Krankenhaus konnten die Ärzte nur noch den Tod des Kindes feststellen. Wegen der komplizierten Beweislage und zuletzt wegen der Corona-Pandemie hatte der Prozess erst jetzt beginnen können.
Zu Beginn der Verhandlung am Mittwoch berichtete die Mutter unter anderem von ihrer Beziehung zu dem Angeklagten, die sie nach dem Tod des Sohnes beendet hatte. Der Mann habe keinerlei Auffälligkeiten gezeigt und auch zu ihrem anderen Sohn ein gutes Verhältnis gehabt, schilderte sie.
Ermittler hatten unter anderem Spermaspuren des Angeklagten auf Kuscheltieren der Kinder gefunden. Das erklärte die Mutter damit, dass sie gelegentlich im Kinderzimmer Sex mit ihm gehabt habe.
Im Fall einer Verurteilung muss der Angeklagte mit mindestens fünf Jahren Haft rechnen. Das Gericht hat zunächst vier weitere Verhandlungstermine angesetzt, der nächsten am kommenden Freitag (8.30 Uhr).