Ausrüstung Neue Pistolen für Polizei in Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalts Polizisten werden 2019 mit neuen Pistolen des österreichischen Herstellers Glock ausgerüstet.
Magdeburg l Die fast 30 Jahre alten Standard-Dienstwaffen der Polizei „Sig Sauer P6“ haben ausgedient. „Die Reparaturen häuften sich und die Pistole ist mit einem kleinen Acht-Schuss-Magazin angesichts der abstrakten terroristischen Bedrohung nicht mehr zeitgemäß“, erklärt Uwe Bachmann von der Gewerkschaft der Polizei.
Stattdessen erhalten die künftig 6400 Polizisten im Land ab diesem Jahr eine der modernsten Handfeuerwaffen auf dem europäischen Markt – die Glock 46. Die Pistole aus Österreich war bisher mit anderen Ausführungen nur von Spezialeinheiten verwendet worden. Trotz der fast doppelten Anzahl an Patronen, 15 statt bisher acht im Magazin, ist sie etwa 60 Gramm leichter.
Die speziell für den Polizeialltag modifizierte Waffe ließen die Behörden erst im Dezember 2018 für Deutschland zu. Damit ist Sachsen-Anhalt das erste Bundesland mit einer „Glock“ als Standardwaffe.
Nach Volksstimme-Informationen hat das Land Sachsen-Anhalt 8600 Pistolen samt Magazinen und Zubehör bestellt. Das Innenministerium will sich erst am Dienstag zum Waffenkauf äußern.
Das Gesamtpaket kostet rund 8,6 Millionen Euro. Die ersten rund 2500 Pistolen liefert Glock schon in diesem Jahr aus. Zunächst rüstet das Innenministerium unter anderem die Fachhochschule mit den neuen Waffen aus.
An der Auswahl der neuen Pistole waren rund 100 Polizisten und Experten des Innenministeriums beteiligt. Dabei nahmen am Testschießen schlechte und gute Schützen, Frauen sowie Männer in unterschiedlichen Größen teil, um sich ein umfassendes Bild zu machen. Sie benoteten am Ende die Glock wegen ihrer Eigenschaften am besten. Die Pistole ist mit einem leichten Abzug immer schussbereit, hat aber eine Dreifachsicherung. Gerade für unterschiedliche Handgrößen sind die auswechselbaren Griffstücke von Vorteil. Eine Daumenauflage soll Rechts- und Linkshändern problemloses Schießen ermöglichen. Ein spezieller Drehlaufverschluss verhindert ein Verreißen oder Verkippen der Waffe und soll für verbesserte Trefferquoten sorgen.
Peter Meißner, Landeschef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK): „Wir halten es für eine inhaltlich richtige Entscheidung, dass sich das Land für die Glock entschieden hat.“ Sein Kollege Wolfgang Ladebeck von der Deutschen Polizeigewerkschaft sieht es ähnlich: „Das ist eine absolut handlungssichere Waffe, die wir aber hoffentlich nie benutzen müssen.“