Parteitag Paukenschlag beim Landesparteitag der AfD
Beim Parteitag der AfD in Sachsen-Anhalt kam es zu einem Eklat. So soll die Haushaltsführung der Partei vorerst nicht entlastet werden.
Magdeburg l Die Mitglieder haben dem Landesvorstand am Sonnabend die Entlastung für die Haushaltsführung 2017 verweigert. Zwei Rechnungsprüfer sollen nun Unterlagen weiter prüfen. Im Fokus der Kritik: Landesschatzmeister Frank Pasemann, zugleich Vize-Bundesschatzmeister. Nach Angaben der Prüfer soll Pasemann nötige Unterlagen auch auf Nachfrage nicht vorgelegt haben, so unter anderem den Jahresfinanzabschluss 2017. Außerdem habe er die Prüfer herablassend, "wie Kinder" behandelt. Nach dem Vortrag der Prüfer folgte eine hitzige Debatte: "Mir läuft die Galle über, Herr Pasemann hat hier ein Lügentheater abgezogen. Noch nie war eine Rechenschaft so saumäßig", sagte ein AfD-Mitglied. "Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, sollte Pasemann als Landesschatzmeister zurücktreten", forderte ein weiteres Mitglied.
Pasemann selbst wies die Kritik zurück. Die Rechnungsführung stimme "bis auf den letzten Euro-Cent". Wohl in Erwartung des Prüfergebnisses hatte Pasemann vor dem Parteitag eine Buchprüferkollegin des parlamentarischen Geschäftsführers Robert Farle mit einer parallelen, externen Prüfung beauftragt. Farle erklärte, die Rechnung sei in Ordnung und bis hin zu allen Original-Belegen nachvollziehbar. Pasemann griff zudem einen der beiden Rechnungsprüfer an. Dieser habe nicht verstanden, wie im Wahlkampf Gelder zu verwenden gewesen seien. Der Kreisvorstand des Prüfers sei deshalb auf Kosten sitzen geblieben. Das Ergebnis der Prüfung überrasche ihn vor diesem Hintergrund nicht, sagte Pasemann.
Die Mitglieder ließen sich nicht überzeugen. Mehrheitlich stimmten sie für einen Antrag, den Landesvorstand vorerst nicht zu entlasten.