Staumauer An der Rappbodetalsperre im Harz entsteht ein riesiges Graffiti
An der Rappbodetalsperre im Harz, Deutschlands größter Trinkwassertalsperre, entsteht ein riesiges Graffiti. Das Besondere daran: Das Motiv wird nicht mit Farbe aufgesprüht, sondern entsteht durch gezieltes Entfernen von Schmutz.
Rübeland. - An der Rappbodetalsperre bei Rübeland im Harz, Deutschlands größter Trinkwassertalsperre, entsteht auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern ein riesiges Graffiti. Das teilte der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt auf Anfrage mit. Zuerst hatte der MDR berichtet.
Bei dem Graffiti handelt es sich um ein "Reverse Graffiti" – ein Graffiti, das nicht mit Farbe aufgesprüht wird, sondern durch gezieltes Entfernen von Schmutz entsteht. Die verdreckte Betonwand der Rappbodetalsperre werde mit Hochdruckreinigern so gesäubert, dass am Ende ein Bild zum Vorschein komme, sagte Burkhard Henning, Geschäftsführer des Talsperrenbetriebs.
An der Rappbodetalsperre im Harz entsteht ein riesiges Graffiti von Klaus Dauven
Die Arbeiten haben am Montag begonnen und sollen spätestens am 19. Juli beendet sein. Welches Motiv an der Betonwand angebracht wird, möchte Henning nicht verraten. "Das soll eine Überraschung werden."
Entworfen wurde Graffiti von Klaus Dauven. Der 58 Jahre alte Künstler aus Nordrhein-Westfalen hat seit 2007 bereits sechs Staumauern in Japan, Luxemburg, Südkorea, Frankreich und Deutschland mit "Reverse Graffitis" verschönert.
An der Talsperre Eibenstock in Sachsen haben Dauven und sein Team beispielsweise zwei riesige Forellen angebracht (2012), am Staudamm von Vouglans in Frankreich eine Waldlandschaft (2021) und an der Staumauer im luxemburgischen Vianden die Porträts von fünf Arbeitern, die vor rund 70 Jahren die Staumauer gebaut haben (2023).
Beim Bau des Stau- und Pumpspeicherwerks seien damals etliche italienische Arbeiter tödlich verunglückt, sagte Dauven 2023 nach der Fertigstellung. Ihnen sei sein Werk gewidmet.
Klaus Dauven wurde in Düren geboren und lebt unweit davon in Kreuzau. Er studierte an Kunstakademien in Düsseldorf, Münster und Aix-en-Provence. 1997 entwickelte er die Technik des "Reverse Graffiti".
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So wird das Graffiti an der Rappbodetalsperre im Harz angebracht
Dauven bringt sein riesiges Graffiti an der Rappbodetalsperre im Harz nicht alleine an. Er wird dabei von der Firma Kärcher unterstützt, die Hochdruckreiniger herstellt und die gesamten Kosten übernimmt. Nach Angaben des Talsperrenbetriebs stellt die Firma sowohl die Hochdruckreiniger als auch die Industriekletterer, die sich an der Talsperre herabseilen müssen, um die Zeichnung auf die Betonmauer zu bringen.
Der Graffiti-Künstler Klaus Dauven werde die Kletterer von oben einweisen und steuern, sagte Burkhard Henning und betonte, dass die Firma bei der Reinigung der Betonwand keine Chemikalien einsetze. "Der Dreck wird lediglich mit Wasser und Lufthochdruck entfernt."
Wie Dauvens andere Werke wird auch das Graffiti an der Rappbodetalsperre im Harz nicht ewig halten. Die "Reserve Graffitis" verblassen durch Witterung und Bewuchs nach rund zwei bis sechs Jahren.