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Demonstration Rechtsextremisten-Aufmarsch blockiert

Bundesweit werben Rechtsextremisten für den großen Aufmarsch in Halle. Doch es läuft nicht.

01.05.2017, 16:46

Halle (dpa) l Mehrere Tausend Menschen haben sich am 1. Mai in Halle einem geplanten Aufmarsch von Rechtsextremisten entgegen gestellt. In drei Demonstrationen zogen sie von der Innenstadt zum Hauptbahnhof, um den Marsch der Rechtsextremisten in den Süden der Stadt zu blockieren. Initiator war die überparteiliche Initiative "Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage". Ihr gehören rund 100 Mitstreiter und 30 Organisationen an.

Teil der Proteste war auch die Mai-Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Neben den Demonstrationen veranstaltete der evangelische Kirchenkreis ein Mai-Picknick unter dem Motto "Tafel für Vielfalt und Toleranz". Das neue theater und das Puppentheater luden zu einer Veranstaltung unter freiem Himmel ein. Parteien, Verbände und Vereine hatten Info-Stände aufgebaut.

Laut Polizei waren etwa 500 Rechtsextreme nach Halle gekommen. Die Partei Die Rechte hatte bundesweit für eine Demonstration in Halle mobil gemacht. Statt des Aufzugs gab es nur eine kurze Kundgebung unter massivem Polizeischutz am Bahnhof. Der Versuch, in Merseburg, Köthen und Naumburg Ersatzdemos zu veranstalten, wurde von der Polizei unterbunden, wie eine Sprecherin sagte.

Ein Sprecher des Bündnisses wertete die Proteste als Erfolg. Schon im Vorfeld konnten so viele Menschen und Organisationen wie nie zuvor dafür gewonnen werden, die Aktionen zu unterstützen, betonte er.

Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hatte vorab erklärt, das breite Bündnis mache deutlich, dass Halle eine weltoffene, tolerante und vielfältige Stadt sei.

Laut Polizei gab es zwar keine schweren Krawalle, aber vereinzelte Auseinandersetzungen zwischen Gegendemonstranten und der Polizei. Dabei wurden auch Flaschen geworfen und Pyrotechnik gezündet. Ein Polizist wurde verletzt. Vor dem Platz auf dem Hauptbahnhof gerieten Rechte und Linke aneinander. Die Polizei setzte Pfefferspray ein.

Mehrere Hundertschaften der Polizei aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen und Hessen sowie zwei Hubschrauber waren im Einsatz.