Einkaufen Aus für Mere: „Russen-Aldi“ schließt Filialen in Deutschland
2019 eröffnete die russische Supermarktkette „Mere“ unter riesigem Interesse ihre erste Deutschland-Filiale am Stadtrand von Leipzig. Inzwischen ist das Interesse aber längst abgeebbt. Immer mehr Filialen schließen – darunter auch die beiden Läden in Sachsen-Anhalt.
Halle (Saale)/Schönebeck/DUR/slo – Die russische Supermarkt-Kette „Mere“ zieht sich offenbar weitgehend aus Deutschland zurück. Nach einem Bericht der „Lebensmittel Zeitung“ sind von ursprünglich neun Filialen nur noch vier übrig. Die beiden Geschäfte in Sachsen-Anhalt sind bereits geschlossen.
Sowohl in Schönebeck als auch in Halle haben die im Vorjahr in „Svetofor“ umbenannten Märkte bereits im April dicht gemacht. Ein DIN-A4-Zettel an der Eingangstür hatte in beiden Filialen darüber informiert, dass „aus betrieblichen Gründen“ geschlossen werde. Zu den Hintergründen oder der weiteren Perspektive machte das Unternehmen keine Angaben.
Russen-Discounter Mere in Halle und Schönebeck schon geschlossen
Gegenüber der „Lebensmittel Zeitung“ dementiert „Mere“ jedoch ein komplettes Aus für das Deutschland-Geschäft.
Zum Deutschland-Start 2019 war noch von 100 Geschäften bundesweit die Rede. Der Discounter verkauft vor allem Lebensmittel, aber auch Haushaltswaren, Drogerieartikel und Bekleidung. Die Kette rühmt sich, extrem billig zu sein, dafür ist das Ambiente sehr einfach und erinnert eher an Supermärkte der 60er Jahre als an moderne Märkte.
Aus für Russen-Discounter in Halle und Schönebeck: Lieferprobleme durch Ukraine-Krieg?
Ein Großteil der Ware wurde bisher aus Russland importiert. Das dürfte auch der Grund für die Schließung sein, da es durch den russischen Angriff auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen zu Lieferproblemen kommt. Die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet von einem extrem ausgedünnten Sortiment in Leipzig. Nur noch rund 250 Artikel seien im Angebot. Ein Großteil der Frische-Produkte komme inzwischen aus dem Baltikum.
Während „Mere“ sich aus Westeuropa immer weiter zurückzieht, werden in Osteuropa neue Filialen eröffnet. Vor allem im Baltikum und auf dem Balkan sei das russische Unternehmen auf Expansionskurs.