Insolvenz der Freizeit AG / Auffanggesellschaft mit 11 von 16 Niederlassungen gegründet Campinghändler in Möser soll erhalten bleiben
Die Niederlassung der Freizeit AG in Möser (Jerichower Land) soll trotz Insolvenz des Mutterunternehmens in Wuppertal erhalten bleiben. Insgesamt sollen elf der bundesweit insgesamt 16 Standorte in eine bereits gegründete Auffanggesellschaft aufgenommen werden.
Möser/Wuppertal. Im Juni hatte einer der größten deutschen Campingfahrzeughändler, die Freizeit AG aus Wuppertal, Insolvenz anmelden müssen. Als Grund gab der Inhaber, Ahmad Hammoudah, eine Überschuldung in Folge der Verkaufsrückgänge bei Campingfahrzeugen an.
Von der Insolvenz betroffen ist auch die Niederlassung Möser an der Bundestraße 1 unweit der Autobahn 2. Am größten Standort dieser Branche im nördlichen Sachsen-Anhalt werden auf einem 30 000 Quadratmeter großen Firmengelände Wohnwagen und Wohnmobile verschiedener Hersteller verkauft und repariert. In der Niederlassung Möser arbeiten 15 Angestellte. Bundesweit beschäftigt die Freizeit AG nach Unternehmensangaben derzeit 240 Mitarbeiter.
Niederlassungsleiter und Mitarbeiter der Freizeit AG in Möser wurden am zurückliegenden Wochenende in einer unternehmensinternen Mitteilung von der Insolvenzverwaltung darüber informiert, dass der Standort Möser erhalten bleiben soll. Diese Mitteilung liegt der Volksstimme vor. Elf von 16 Standorten sollen demnach in einer bereits gegründeten Auffanggesellschaft zusammengefasst werden. Das sind neben Möser die Niederlassungen Wuppertal, Witten, Overath, Bielefeld, Jülich (alle Nordrhein-Westfalen), Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz), München, Neumarkt in der Oberpfalz (Bayern), Peine und Zeven (Niedersachsen). Fünf Standorte werden in dem Schreiben nicht genannt – die Niederlassungen in Bremen, Hamm (Nordrhein-Westfalen), Indersdorf nördlich von München, Remshalden bei Stuttgart und Kressbronn am Bodensee.
Offiziell gibt es seitens der Freizeit AG bislang noch keine Mitteilung über die Fortführung der Geschäfte an den einzelnen Standorten. Geschäftsführung und die Insolvenzverwaltung gaben aber in der vergangenen Woche bekannt, dass die Freizeit AG an der größten Fachmesse der Branche in Deutschland, dem "Caravan Salon Düsseldorf" (28. August bis 5. September), teilnehmen wird. Die Arbeit der Fachwerkstätten und auch die Versorgung mit Ersatzteilen sei auch in Zukunft gesichert. "Ebenfalls werden die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter an den erhaltenen Standorten weiter geleistet", so Insolvenzverwalter Marc D’Avoine in einer Mitteilung. D’Avoine und die Vorstände der Freizeit AG wollen die Gespräche mit den bereits vorhandenen Interessenten mit Hochdruck fortsetzen.
Eine Auffanggesellschaft, heißt es, sei bereits gegründet worden. "Voraussichtlich werden die Strukturen der neuen Gesellschaft noch vor Jahresende präsentiert", schreibt der Insolvenzverwalter.