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Trauebenlese Bei minus sieben Grad Kein Eiswein in dieser Saison: Winzer im Saale-Unstrut-Gebiet verzichten auf begehrte Rarität

Im Anbaugebiet Saale-Unstrut wird in dieser Saison kein Eiswein hergestellt. Warum die begehrte Rarität dieses Jahr nicht produziert wird.

Von DUR/jf Aktualisiert: 14.01.2025, 10:56
Der aus frostigen Trauben hergestellte Eiswein ist eine begehrte Rarität. In dieser Saison müssen Kenner jedoch auf ihn verzichten.
Der aus frostigen Trauben hergestellte Eiswein ist eine begehrte Rarität. In dieser Saison müssen Kenner jedoch auf ihn verzichten. Foto: dpa/ZB

Freyburg/Radebeul. - In diesem Jahr gibt es keinen Eiswein aus dem Anbaugebiet Saale-Unstrut. Das teilte der zuständige Weinbauverband mit. Dieses Mal sind nicht etwa - wie in milderen Wintern - fehlende Minusgrade das Problem, sondern fehlende Trauben.

Hier weiterlesen: Fehlende Trauben - Saison ohne Eiswein

Die Winzer im Gebiet Saale-Unstrut hatten durch Frostschäden im vergangenen Frühjahr in diesem Weinjahr hohe Ertragseinbußen von bis zu 90 Prozent erlitten. Die verbliebenen Trauben seien entweder als Qualitäts- oder als Prädikatswein ausgebaut worden.

Eiswein gilt bei Kennern als Rarität. Im Weinjahr 2023 haben nur drei Weingüter im Anbaugebiet Saale-Unstrut Eiswein produziert. 2022 waren es 13 - eine Rekordzahl.

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Wie wird Eiswein hergestellt?

Um im Frühjahr Eiswein herstellen zu können, lassen die Winzer im Herbst einige Trauben an den Rebstöcken hängen. Dann müssen sie auf Frost hoffen, mindestens minus sieben Grad Celsius muss es kalt sein. Mit der Produktion von Eiswein ist also ein großes wirtschaftliches Risiko verbunden.

Normalerweise werden in einer geeignet kalten, klaren und trockenen Nacht die gefrorenen Trauben in den frühen Morgenstunden geerntet und direkt gepresst.

Das muss bis spätestens 28. Februar eines Jahres geschehen. Laut Weingesetz dürfen danach keine Trauben mehr für die Eisweinproduktion verwendet werden - selbst wenn die Temperaturen geeignet wären.

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Der bei der Lese entstehende Most zeichnet sich durch seine Süße aus und ist hochkonzentriert. Der Restzuckergehalt liegt bei mehr als 100 Gramm pro Liter. Abschließend gärt und reift der Eiswein für mehrere Monate, bis er fertig ist. Oft hat er nur einen vergleichsweise geringen Alkoholgehalt von etwa sieben Volumenprozent.