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Gewerkschaft GDL-Chef Weselsky besucht Protest in Magdeburg - neue Bahnstreiks geplant?

Claus Weselsky, der Vorsitzende der Lokführer-Gewerkschaft GDL, war in Magdeburg, um die Streikenden zu unterstützen. Dabei äußerte er sich auch zu weiteren Streiks.

Von Robert Gruhne Aktualisiert: 13.01.2024, 14:35
Bundesvorsitzender Claus Weselsky spricht bei der GDL-Kundgebung am Magdeburger Hauptbahnhof.
Bundesvorsitzender Claus Weselsky spricht bei der GDL-Kundgebung am Magdeburger Hauptbahnhof. Foto: Robert Gruhne

Magdeburg - Claus Weselsky, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), hat am Freitag, 12. Januar, bei einer Kundgebung am Magdeburger Hauptbahnhof gesprochen.

„Wir werden nicht überziehen“, sagte der GDL-Chef zu den am Freitag um 18 Uhr endenden Streiks. Gleichzeitig kündigte er an: „Wenn der wildgewordene Bahnvorstand nicht zur Besinnung kommt, gibt es die nächsten Streiks.“

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Bahnstreik am 10. Januar 2024 in Sachsen-Anhalt: Was sagen Bahnreisende im Hauptbahnhof Halle dazu? (Kamera: Alexander Pförtsch, Schnitt/Bericht: Anna Lena Giesert)

GDL fordert 555 Euro mehr Lohn und 35-Stunden-Woche

Etwa 140 Lokführer, Zugbegleiter und weitere Bahnangestellte hatten in Magdeburg protestiert. Sie fordern unter anderem eine Lohnerhöhung um 555 Euro und eine Absenkung der Arbeitszeit im Schichtdienst auf 35 Stunden. Seit Mittwoch hatte die GDL gestreikt.

Weselsky sagte in Magdeburg, man wolle der Deutschen Bahn nun „ein Stück weit“ Zeit für ein Angebot lassen. Bisher habe sich die Bahn nicht bereit gezeigt, über die Absenkung der Arbeitszeit zu verhandeln.

Beim Bahnunternehmen Transdev, das unter anderem die Mitteldeutsche Regiobahn betreibt, endete der Arbeitskampf bereits am Freitagmittag vorzeitig. Das Unternehmen hatte angekündigt, über die Senkung der Wochenarbeitszeit verhandeln zu wollen. Mit den beiden Bahnunternehmen Netinera und Go-Ahead hat sich die GDL bereits geeinigt.

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Angebot der Bahn reicht GDL nicht

Voraussetzung für einen neuen Tarifvertrag ist aber, dass auch die Deutsche Bahn zustimmt. Bisher ist das Unternehmen nicht zum vollen Lohnausgleich für die 35-Stunden-Woche bereit, sondern bietet der GDL Wahlmodelle an, in denen die Stunden reduziert werden können.

„Wir kommen der Lokführergewerkschaft damit bei ihrer Kernforderung deutlich entgegen“, teilt DB-Personalvorstand Martin Seiler mit. Die GDL müsse an den Verhandlungstisch zurückkehren. Die Gewerkschaft entgegnet, dass eine solche Wahl auch heute schon möglich sei.