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Gehalt unter Mindestlohn Floristen-Krise: Werden Hochzeitssträuße und Grabgestecke bald Mangelware?

Es steht schlecht um die Floristen in Sachsen-Anhalt: Sie verdienen oft nicht einmal den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Die IG Bau warnt vor Abwanderungen der Angestellten in andere Branchen.

Aktualisiert: 17.08.2022, 16:10
Sollten Floristen in andere Branchen abwandern, weil sie nicht einmal Mindestlohn verdienen, könnte es zukünftig schwer werden, in Sachsen-Anhalt schnell an Grabgestecke und Hochzeitssträuße zu gelangen. Symbolbild:
Sollten Floristen in andere Branchen abwandern, weil sie nicht einmal Mindestlohn verdienen, könnte es zukünftig schwer werden, in Sachsen-Anhalt schnell an Grabgestecke und Hochzeitssträuße zu gelangen. Symbolbild: pixabay

Magdeburg/Halle (dpa/vs) - Die Gewerkschaft IG BAU warnt vor Personalengpässen in Blumengeschäften und Gartencentern in Sachsen-Anhalt und fordert eine Angleichung der Einkommen. Die über 200 Beschäftigten in Magdeburg und Halle verdienten Beobachtungen zufolge oft kaum mehr als zehn Euro pro Stunde, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. In ganz Sachsen-Anhalt beschäftigt die Floristik den Angaben zufolge 1040 Menschen.

Während die Beschäftigten in Westdeutschland bereits jetzt auf einen Stundenlohn von 13 Euro kämen, liegen die Floristinnen und Floristen im Osten beim Einkommen weit unter dem ab Oktober geltendem gesetzlichen Mindestlohn von zwölf Euro, hieß es. Auf der Suche nach höheren Löhnen könnten viele von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bald die Branche verlassen. Eventuell könnte es in der Konsequenz dann schwer werden, geeignete Grabgestecke oder kunstvoll gesteckte Hochzeitsgebinde zu bekommen.

Für die alten Bundesländer habe sich der Fachverband Deutscher Floristen (FDF) mit der IG BAU auf Lohnerhöhungen von bis zu 24 Prozent geeinigt. Im Osten blockierten die Firmen ein angemessenes Plus, so die Gewerkschaft. Die Floristik-Arbeitgeber hätten für Ostdeutschland zuletzt lediglich einen Stundenlohn von 12,10 Euro angeboten, kritisierte die Gewerkschaft. Die IG BAU fordert, dass das Einstiegsgehalt für Fachkräfte bundesweit deutlich über 13 Euro pro Stunde liegen solle – und damit oberhalb des künftigen gesetzlichen Mindestlohns.