Metallbauer einer der größten Arbeitgeber in der nördlichen Altmark / Verzinkerei wird modernisiert Graepel-STUV sieht sich mit Investitionen und Ausbauplänen wieder auf Kurs
Der Metallbauer Graepel-STUV im altmärkischen Seehausen ist wieder auf moderatem Wachstumskurs. Das Unternehmen hat die Umsatzverluste aus dem Krisenjahr 2009 weitgehend kompensieren und Kurzarbeit ad acta legen können. Derzeit wird intensiv an der Komplettmodernisierung der Verzinkerei gearbeitet.
Seehausen/Altmark l Der Blechprofilroste-Spezialist Graepel-STUV ist mit 260 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von fast 30 Millionen Euro einer der größten Arbeitgeber in der nördlichen Altmark. In diesen Tagen kommen aus dem Unternehmen, das Blechprofilroste für die Sicherheit unter den Füßen für verschiedene Branchen herstellt, positive Nachrichten.
Nicht nur, dass Graepel-STUV etwa 1,5 Millionen Euro in die komplette Modernisierung der Verzinkerei unter anderem mit dem Austausch der Beizbäder investieren will. Auch die langfristige Planung ist auf kontinuierliches Wachstum ausgerichtet, berichtet Geschäftsführer Carl-Ullrich Bauer im Volksstimme-Gespräch. "Unsere Generalplanung für den Zeitraum 2010 bis 2018 sieht vor, den Standort weiter auszubauen und für neue Produktionsgebäude weitere Flächen im Umkreis des Werkes hinzuzukaufen."
Stammsitz von Graepel ist das niedersächsische Löningen. Der Zulieferer für den Fahrzeug- und Maschinenbau sowie das Baugewerbe ist einer der ältesten deutschen Hersteller industriell geformter Metallerzeugnisse und beschäftigt insgesamt mehr als 500 Mitarbeiter.
Bauer geht davon aus, dass das Werk in Seehausen das wirtschaftliche Leistungsniveau des Vorkrisenjahres 2008 im kommenden Jahr wieder erreichen könne. 2009 habe Graepel-STUV (STUV steht für Stahltechnik- und Verzinkung) einen Umsatzverlust von einem Drittel hinnehmen müssen. 85 Prozent davon habe man inzwischen kompensieren können. Lag der Umsatz 2009 bei 20 Millionen Euro, wird er nach 25 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf in diesem Jahr erwartete 27,5 Millionen Euro steigen, zeigte Bauer die Zeitschiene auf. Für 2012 sei weiteres Wachstum geplant.
Die konjunkturellen Signale würden vor dem Hintergrund der globalen finanziellen Unwägbarkeiten zwar auf ein abgeschwächtes Wachstum des Gesamtmarktes hindeuten, fügte er hinzu. Zahlreiche Neuentwicklungen wie beispielsweise ein Lichtprofilrost mit großen Durchlässen oder einbaufertige Baugruppen würden aber die Wettbewerbsposition des Unternehmens zunehmend stärken und berechtigte Hoffnung auf die Erschließung neuer Absatzmärkte machen.
Großes Potenzial sieht Bauer im osteuropäischen Markt. Dort gebe es viele Baumaschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbauer, auf die die Produkte aus dem Hause Graepel geradezu zugeschnitten seien. Derzeit verkauft das Unternehmen die Hälfte der Produktion ins Ausland.
Schwerpunkte sind unter anderem die Benelux-Staaten, Skandinavien und Frankreich, im osteuropäischen Raum etwa Polen, Tschechien und die Slowakei.