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Sachsen-Anhalts Aussteller ziehen positive Grüne-Woche-Bilanz Kräftiger Zuwachs mit Keks und Kuchen

Von Bettina Koch 30.01.2012, 04:31

Der größte Testmarkt der Ernährungsbranche - die Internationale Grüne Woche in Berlin - ist geschlossen. Sachsen-Anhalts Aussteller sind mit den Ergebnissen zufrieden und hoffen auf weiter steigende Umsätze.

Berlin l Sachsen-Anhalts Firmen sind mit mehr als 50 Neuentwicklungen gekommen und wissen, was dem Berliner Messepublikum schmeckt, hat gute Chancen, sich am Markt durchzusetzen. Wikana-Geschäftsführerin Yvonne Böhm ist deshalb optimistisch, dass es weiter nach oben geht. Im vergangenen Jahr habe die Firma ein zweistelliges Umsatzwachstum hingelegt, berichtete sie.

Die Wittenberger haben den Klassiker "Othello Keks" zum "Othellino" (mit Füllung) weiterentwickelt. Der kam beim Publikum gut an, ebenso das knackige "Karamellgebäck" und der "Quinoa Kakaokeks mit Schokotropfen" aus fairem Handel. Auf der Fachmesse Anuga im vergangenen Herbst hat Wikana mit dem Fairtrade-Produkt bereits geschmacklich überzeugt und den Taste Award erhalten.

Der Hallenser Backmischungen-Hersteller Kathi setzt auf den Valentinstag und große Gefühle. Mit den entsprechenden Zutaten, Backanleitung und Backform zum Selberfalten könne jeder mit seinem "Alles Liebe!"-Sahneherz (in drei Varianten) den oder die Liebste(n) bezuckern.

Zum Testen gab es fertig gebackenen Schokorührkuchen im Einweckglas mit Gummiring. Der Kuchen sei als originelle Geschenkidee gedacht, sagte Rainer Thiele, der die Geschäftsführung vor ein paar Jahren an Sohn Marco abgegeben hat. Die Geschäfte laufen gut: "Die Obsternte war prima, die Leute haben viel Obstkuchen gebacken", erklärte Marco Thiele. Der Umsatz ist 2011 um 16 Prozent auf 25,3 Millionen Euro gestiegen.

Weiter positiv entwickelt hat sich auch die Zuegg Gruppe, zu der der Standort Zörbig gehört. Die Gruppe konnte ihren Umsatz 2011 um 13 Prozent auf 210 Million Euro steigern (in Deutschland um 8 Prozent auf 34 Mio. Euro).

Die Gruppe beliefert unter anderem die Molkerei- und Bäckereiindustrie mit Fruchtzubereitungen und den Lebensmittel-einzelhandel mit Konfitüren und Fruchtsäften. Neben den fruchtigen Aufstrichen und der "Original Zörbiger Überrübe" sind die Fruchtaufstriche Zuegg "Ohne Zuckerzusatz" sehr beliebt, die im vorigen Jahr auf der Grünen Woche Premiere hatten.

Neu im Programm ist der Holunderblüten-Sirup - für Erfrischungsgetränke mit Mineralwasser oder zum Verfeinern von Milchshakes, Joghurt oder Eis. Auf der Messe wurde "Hugo" serviert (Holunderblüten-Sirup mit Prosecco, Soda, Eis, Minze und Limettenscheiben. Im Frühjahr soll der Sirup in den Handel kommen, kündigte Nadin Hölper (Vertrieb) an. "Direkt vor der Messe haben wir den Sirup zum ersten Mal produziert", sagte ihr Kollege Holger Theisen. Die Würstchenfabrikanten aus Halberstadt sehen Regionalität im Trend. "Die Leute wollen sehen, was wie und wo hergestellt wird", sagt Pressesprecher David Eckel. "Allein im vergangenen Jahr haben sich 20000 Leute bei uns durch die Produktion führen lassen. Das sind wichtige Multiplikatoren." Bedeutsam sei deshalb das geschützte europaweite Siegel zur geografischen Angabe für die Halberstädter Kaminrauch-Würstchen, fügte Marketing-Assistent Markus Prause hinzu.

In fast allen Handelsketten in den neuen Bundesländern gelistet ist inzwischen Feinkost Reich aus Ditfurt im Harzvorland mit Fischfeinkost-Spezialitäten. "In den alten Bundesländern haben wir schön zugelegt", sagte Marketing- und Vertriebschefin Gisela Maeße. Der österreichische Markt wird gerade getestet. Die gestiegenen Rohstoffkosten machen dem Betrieb wie den meisten Firmen des Ernährungsgewerbes zu schaffen und können nicht komplett an die Kunden weitergegeben werden. So wird die Schere zwischen Umsatz- und Gewinnsteigerung enger. "Wir brauchen einen fairen Preis, damit wir noch in 20 Jahren Fischspezialitäten produzieren können", so Maeße.

Qualität und Nachhaltigkeit stünden an erster Stelle", betonte Geschäftsführer Oliver Reich. Seite 3