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Wirtschaft Trotz besserer Konjunktur: Handwerk in Sachsen-Anhalt hat Zukunftssorgen

Die Konjunktur im Norden von Sachsen-Anhalt hat sich im Handwerk verbessert. Allerdings sind die Erwartungen für die Zukunft weiter düster.

Von Robert Gruhne 23.11.2023, 17:00
Der Bau bleibt das Sorgenkind im Handwerk in Sachsen-Anhalt.
Der Bau bleibt das Sorgenkind im Handwerk in Sachsen-Anhalt. Foto: dpa

Magdeburg - Die Konjunktur im Handwerk im Kammerbezirk Magdeburg hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Fast die Hälfte der Betriebe hat eine gute Geschäftslage, zeigt die Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Magdeburg. Die Betriebe blicken demnach nicht mehr ganz so düster in die Zukunft wie im vergangenen Jahr, aber immer noch pessimistisch: Etwa ein Viertel erwartet eine Verschlechterung.

„Es gibt keine Faktoren, die auf eine Besserung hindeuten“, sagt Burghard Grupe, der Hauptgeschäftsführer der Kammer. Die Stimmung sei von großer Unsicherheit geprägt, wozu das Urteil des Verfassungsgerichts zum Bundeshaushalt zusätzlich beitrage, meint Kammerpräsident Andreas Dieckmann.

Sorgenkind im Handwerk ist laut Umfrage weiter der Bau, da Aufträge für neue Wohnungen zurückgehen. „Die Baukrise ist im Anmarsch, teilweise ist sie schon da“, sagt Grupe.

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Auftragspolster im Handwerk in Sachsen-Anhalt schmelzen

Vor einem Jahr waren die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe im nördlichen Sachsen-Anhalt noch für mehr als 14 Wochen gefüllt. Heute sind es nur noch neun Wochen, ergab die Konjunkturumfrage.

Insbesondere das Bauhaupthandwerk ist durch die hohen Zinsen angeschlagen. „Wir brauchen wieder mehr Bauinvestitionen“, meint Kammerpräsident Andreas Dieckmann. Sonst würden die Unternehmen Kapazitäten abbauen und schlimmstenfalls schließen. Im Ausbaubereich sieht es laut Umfrage besser aus, vor allem im Klimahandwerk. Gut stehen auch Autowerkstätten da. Friseurbetriebe hingegen haben es immer schwerer.

Positiv bewertet die Handwerkskammer, dass der Industriestrompreis vom Tisch ist. Dass die Stromsteuer aber nur für das produzierende Gewerbe gesenkt werde, sei ungerecht, kritisiert Dieckmann: „Bäcker profitieren, aber Textil- und Kfz-Betriebe nicht.“

Gut hat sich die Zahl der neuen Auszubildenden entwickelt. Sie ist um zwei Prozent gestiegen auf 1396 Verträge. „Das Image hat sich verbessert“, meint Hauptgeschäftsführer Burghard Grupe.