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Sechs-Punkte-Plan des IWH Wirtschaftsforscher aus Halle zur Klimapolitik: Markt statt „Detaildebatten“

Die Wirtschaftsforscher vom IWH in Halle haben einen Sechs-Punkte-Plan für die grüne Transformation entwickelt. Damit wäre in der Klimapolitik einiges anders.

Von Robert Gruhne 18.06.2024, 16:42
Blick auf den Sitz des Leibniz-instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in Halle/Saale.
Blick auf den Sitz des Leibniz-instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) in Halle/Saale. Foto: picture alliance/dpa

Halle - Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) kritisiert zu viele „Detaildebatten“ in der deutschen Klimapolitik, etwa bei Agrardiesel oder Wärmepumpe. Die Forscher legen in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und einem Strategiepapier einen Sechs-Punkte-Plan zur grünen Transformation vor.

Der Weg soll eine kostengünstige Energiewende ermöglichen und so für Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen. „Wir können die grüne Transformation meistern, und zwar zu relativ niedrigen Kosten, wenn die Politik diese sechs Punkte – und nur diese Punkte – umsetzt und sie vorausschauend kommuniziert“, teilt IWH-Präsident Reint Gropp mit.

Der Sechs-Punkte-Plan des IWH Halle im Einzelnen:

1. Deutschland soll seine Klimaziele denen der EU anpassen. Die EU will 2050 klimaneutral sein, Deutschland 2045. So entstehe eine ungleiche Verteilung der Anpassungslast.

2. Die EU sollte auf den sektorübergreifenden Zertifikatehandel setzen – wie bereits für 2027 beschlossen ist.

3. Damit Firmen bei steigenden CO2-Kosten ihre Produktion nicht verlagern, soll es Klimazölle geben. Das hat die EU für 2026 geplant.

4. Deutschland sollte mehr klimaneutralen Strom produzieren – auch mit Atomkraft.

5. Die Verbesserung der Energieeffizienz – inklusive Technologien, die Kohlendioxid aus der Atmosphäre holen – sollte stärker gefördert werden.

6. Der Staat sollte soziale Härten abfedern und Subventionen an Firmen nur zahlen, „wenn deren Zahlungsbereitschaft für CO2-Zertifikate gewahrt bleibt“.