Atemwegserkrankung RS-Virus: Sachsen-Anhalts Kinderkliniken haben kaum noch freie Betten
Die Kinderkliniken in Sachsen-Anhalt sind derzeit voll mit Kindern mit dem RS-Virus - einer Atemwegserkrankung, die vor allem die Jüngsten stark trifft. Die Stationen kämpfen mit Engpässen.
Magdeburg/dpa - In Sachsen-Anhalt grassiert ein Atemwegsinfekt, der vor allem Säuglinge und Kleinkinder trifft - das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Teilweise stoßen die Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenze. "Die Kinderabteilungen sind extremst gefüllt mit diesem RS-Virus", sagte Wolfgang Schütte, Präsident des Krankenhausverbands Sachsen-Anhalt, der Deutschen Presse-Agentur. Teilweise hätten Kinderstationen keinen Platz mehr.
Vor allem für kleine Kinder könne dieser Infekt der oberen Luftwege gefährlich werden, sagte Schütte. Normalerweise steigen die RSV-Infektionen erst im November stärker an. Warum die Infektionslage aktuell so hoch sei, sei unklar, sagte der Lungenfacharzt aus Halle. Eine Ursache könne sein, dass die Corona-Hygienemaßnahmen das Virus unterdrückt hätten. Dadurch habe es keine kontinuierliche Infektionsrate gegeben. Jetzt schlage das RS-Virus dann plötzlich zu, so Schütte weiter. Eine Art Nachholeffekt also.
So gefährlich wie das Coronavirus ist das RSV aus Sicht des Medizinprofessors aber nicht. "Und es ist auch nicht so gefährlich, dass die alle auf die Intensivstation müssen die Kinder. Aber sie sind doch eben relativ krank", sagte Schütte. Bei Erwachsenen sei das Virus relativ selten. Da spiele es nur bei Risikogruppen eine Rolle.