Tod auf der Arbeit Deutlich mehr als im Vorjahr: So viele tödliche Arbeitsunfälle gab es 2024 in Sachsen-Anhalt
In Sachsen-Anhalt sind 2024 doppelt so viele Menschen bei der Arbeit ums Leben gekommen wie im Vorjahr.
![Zwölf tödliche Arbeitsunfälle hat es 2024 in Sachsen-Anhalt gegeben.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2024/08/29/cda662cd-bf98-4175-9236-c6eaacce1a86.jpeg?rect=0%2C229%2C1858%2C1045&w=1024&auto=format)
Magdeburg/Halle (Saale). – Im Jahr 2024 hat es in Sachsen-Anhalt insgesamt zwölf tödliche Arbeitsunfälle gegeben. Das geht aus Daten des Landesamtes für Verbraucherschutz (LAV) hervor. Zwei von diesen Arbeitsunfällen ereigneten sich auf Baustellen.
Insgesamt ist die Zahl der Arbeitsunfälle damit deutlich höher als 2023. Das LAV weist darauf hin, dass die Zahl auch in den vergangenen Jahren stark schwankte. So wurden 2021 zehn Arbeitsfälle registriert, in den beiden Jahren danach waren es jeweils sechs.
Arbeitsunfälle in Sachsen-Anhalt: Zwei Tote im Januar
Bereits Anfang des Jahres, am 14. Januar 2024, kam ein 20-Jähriger bei Baumfällarbeiten ums Leben. In einem Waldgebiet bei Bad Schmiedeberg wurde der junge Mann von einem umfallenden Baumstamm erschlagen.
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Ein 40-jähriger Lkw-Fahrer starb am 17. Januar 2024 bei einem Arbeitsunfall am Neuen Sportplatz in Nebra. Der Mann wurde bei Entladungsarbeiten von einem wegrollenden Gabelstapler erfasst und gegen den Laster gedrückt. Er erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen.
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Tödlicher Arbeitsunfall: Drei Männer sterben bei Einsätzen in Calbe, Kabelsketal und Völpke
Im Werk des Umweltmaschinen-Herstellers Doppstadt in Calbe verstarb ein Mitarbeiter am 19. Juni 2024. Der 47-jährige Mann war bei Kranarbeiten unter eine schwere Last geraten. Die Feuerwehr Calbe rückte aus, ein Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod feststellen. Das Gewerbeaufsichtsamt nahm die Ermittlungen auf.
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Bei Balkonarbeiten in Kabelsketal im Saalekreis stürzte am 8. Juli 2024 ein Mann vom dritten in den zweiten Stock. Der 65 Jahre alte Mitarbeiter einer Metallverarbeitungsfirma hatte den Boden abgetragen und war durch den Balkon gebrochen. Er erlag einen Tag später seinen Verletzungen im Krankenhaus.
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Auf einem Bauernhof in Völpke im Landkreis Börde war ein Mann am 2. November 2024 zwischen einem Traktor und einer Palette eingeklemmt worden. Der 67-Jährige wollte laut Polizei auf dem Hof etwas ab- oder beladen, als der Traktor ins Rollen geriet und den Mann erdrückte.
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Landesamt für Verbraucherschutz: Mehr Todesfälle auf der Arbeit als in Vorjahren
Trotz der höheren Zahl an Arbeitsunfällen im vergangenen Jahr: Ein direkter Zusammenhang zwischen der Qualität der Arbeitsschutzorganisation in den Unternehmen und der Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist laut LAV nicht eindeutig nachweisbar.
Dennoch sei es essenziell, dass Arbeitgeber den gesetzlichen Arbeitsschutzvorgaben entsprechen, um das Risiko schwerer Unfälle zu minimieren, so die Behörde.