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Demonstration Bald jede dritte Stelle weg? Sachsen-Anhalter protestieren in Berlin gegen geplante Kürzungen bei Freiwilligendiensten

In Berlin haben am Mittwoch Tausende Menschen gegen geplante Kürzungen bei den Freiwilligendiensten demonstriert. Darunter waren auch viele Sachsen-Anhalter.

Von Michael Bock Aktualisiert: 21.09.2023, 10:12
Freiwilligendienst-Protest in Berlin. Hier Teilnehmer vom Roten Kreuz aus Sachsen-Anhalt.
Freiwilligendienst-Protest in Berlin. Hier Teilnehmer vom Roten Kreuz aus Sachsen-Anhalt. Foto: DRK Landesverband Sachsen-Anhalt

Magdeburg/Berlin - Soziale Verbände aus dem gesamten Bundesgebiet haben in Berlin gegen die geplanten Kürzungen bei den Freiwilligendiensten protestiert. Darunter waren auch viele Sachsen-Anhalter. Allein das Rote Kreuz war mit mehr als 250 Teilnehmern vertreten. Warum der Protest?

Die Bundesregierung plant eine Kürzung für Bundesfreiwilligendienst, Freiwilliges Soziales Jahr und Freiwilliges Ökologisches Jahr.

Die Förderung soll von aktuell 328 auf 214 Millionen Euro im Jahr 2025 sinken. In Sachsen-Anhalt sind 2900 Freiwillige im Einsatz. Bei der geplanten Kürzung würde nach Angaben von Verbänden mehr als ein Drittel der Stellen wegfallen.

Roland Halang, Präsident des DRK Landesverbandes Sachsen-Anhalt, warnte am Mittwoch: „Die geplante Einsparung hätte drastische Auswirkungen auf die Freiwilligendienste in Sachsen-Anhalt, käme einer teilweisen Abwicklung der Dienste in diesem wichtigen gesellschaftspolitischen Bereich gleich.“

Ein verheerendes Signal nennt Katja Fischer die Etatkürzungen. „Ausgerechnet zum 60. Jubiläum im nächsten Jahr müssen wir einen Kahlschlag bei den Freiwilligendiensten befürchten“, sagte sie. Die Betriebsteilleiterin der DRK Freiwilligendienste in Sachsen-Anhalt ist seit Monaten auf Tour und macht politische Entscheidungsträger auf die Folgen aufmerksam.

Das DRK ist nach eigenen Angaben mit 600 Freiwilligen in 300 Einrichtungen größter Träger von Freiwilligendiensten in Sachsen-Anhalt. Sollten die Mittel im Etat des Bundesfamilienministeriums gekürzt werden, habe das tiefgreifende Folgen für Sachsen-Anhalt, hieß es.

Für den Jahrgang 2023/24 (September 2023 bis August 2024) wurden dem DRK in Sachsen-Anhalt insgesamt 557 Freiwillige für das Freiwillige Soziale Jahr bewilligt. Sollten die angekündigten Kürzungen zum Tragen kommen, blieben aufgrund der Berechnungen des Bundes bei einer Kürzung ab September 2024 nur noch 209 Freiwillige übrig, teilte der Landesverband mit.