Wer wird Millionär? Sachsen-Anhalter räumen bei Günther Jauch ab
Günther Jauch hatte bei "Wer wird Millionär?" schon einige Kandidaten aus Sachsen-Anhalt zu Gast. Was haben sie mit ihrem Gewinn gemacht?
Magdeburg l Eine Sexologin trifft man nicht jeden Tag. Auch TV-Moderator Günther Jauch nicht. Dementsprechend interessiert war Jauch in der vergangenen Show von "Wer wird Millionär?" am Berufsalltag von Jill Tammling. Die Sexologin ist seit 2016 für den gleichnamigen Studiengang an der Hochschule Merseburg eingeschrieben und lebt in dem 500-Einwohner-Dorf Uelsby (Schleswig-Holstein). In der TV-Show animierte sie Deutschlands berühmtesten TV-Moderator zu einer Beckenbodenübung, Jauch kullerte jedoch etwas ungelenk auf seinem Stuhl herum. Tammling hat dennoch nur Positives zu berichten über Jauch: "Ich fand Günther Jauch schon immer interessant und habe ihn als leidenschaftlichen Moderator wahrgenommen", so Tammling, "dieser Eindruck hat sich auch bei der Show bestätigt, der Eindruck war sogar noch besser".
Zwei Jahre lang bewarb sich Tammling immer wieder mal für "Wer wird Millionär?" - bis der Zufallsgenerator endlich zuschlug. In Vorbereitung auf ihre Teilnahme legte Tammling das Hauptaugenmerk auf die Fragen der ersten Auswahlrunde. Die entscheidet nämlich, welcher Teilnehmer es überhaupt auf den Stuhl schafft. "Das ist pures Glück", sagt Tammling, "ansonsten habe ich natürlich die Nachrichten intensiv verfolgt, aber wirklich vorbereiten, kann man sich nicht". Die Beckenbodenübung, die Tammmling vor Millionen TV-Zuschauer präsentierte, hatte sie sich indes bereits vorher überlegt. "In der ersten Sendung haben wir viel geredet, da war mir schon klar, dass das noch kommen könnte." Ihre besondere Berufswahl kristallisierte sich bereits in der Jugend heraus. "Ich habe mich schon immer für Sex interessiert und in jungen Jahren gemerkt, dass ich anders als viele meiner Freunde, auch gern darüber erzähle." Noch während ihres Studiums der Wirtschaftspsychologie beschäftigte sie sich intensiv mit dem Thema. "Als der Studiengang in Merseburg angeboten wurde, habe ich direkt zugeschlagen:" Und auch bei Jauch räumte die schlagfertige Frau ab. Mit dem Gewinn von 32.000 Euro will sie sich mindestens einen von zwei Wünschen erfüllen. "Ich wollte schon immer einen Esel als Haustier haben, dazu gehört dann natürlich auch ein Stall und eine Weide. Außerdem würde ich gern ein Baumhaus haben, aber ein richtiges für Erwachsene. Ob beide Wünsche in Erfüllung gehen, werde ich sehen."
Tammling ist nicht die einzige Kandidatin mit Bezug zu Sachsen-Anhalt, die schon einmal bei Günther Jauchs Erfolgsshow zu Gast war. Erst vor einem Monat räumte Insa Steinebach, die in Magdeburg Medienbildung studiert, 64.000 Euro in der TV-Show ab. Ihre Ankündigung, nun ihren Nebenjob bei H&M zu kündigen, nahm sie wenige Tage später aber wieder zurück. Während der Show sei sie einfach so aufgeregt gewesen, da platze einem schon mal was Unbedachtes heraus, sagte sie der Volksstimme. Mit ihrem Gewinn plant sie im Sommer eine Reise in die USA.
Der Wahl-Mainzer Marc Schneider, in Genthin geboren und aufgewachsen, war ebenfalls 2016 Kandidat bei "Wer wird Millionär" und gewann 64.000 Euro. "Ich habe bisher nicht viel mit meinem Geld angestellt. Der Großteil wurde ganz langweilig angelegt", sagt Schneider. Seinen Plan, von dem Geld in die Antakrtis zu reisen, hat er bis heute nicht umgesetzt. "Ich möchte mit einem ganz bestimmten Schiff fahren, das auf Jahre ausgebucht ist und bei Kosten von rund 12.000 Euro will alles gut geplant sein." Die Folgen seines RTL-Auftrittes bekam der 33-Jährige vor allem im Social-Media-Bereich zu spüren. "Ich wurde damals bombardiert mit Nachrichten und Freundschaftsanfragen", sagt Schneider, der sein Leben unter "_cloudsurfing_" bei Instagram teilt.
Auch Julia Hartwig aus Wernigerode gewann vor drei Jahren 32.000 Euro bei "Wer wird Millionär?". Die Anwältin kam ausgerechnet bei einer Rechtsfrage ins Straucheln. "Auf wie viel Uhr stelle ich gemäß Straßenverkehrsordnung StVO meine Parkscheibe ein, wenn ich mein Auto um 9.10 Uhr parke?", lautete die Frage. Erst mit Telefonjoker und dem 50:50-Joker zur Absicherung wählte sie die richtige Antwort (9.30 Uhr). Das Geld investierte sie unter anderem in eine größere Kanzlei in Magdeburg.
Die gebürtige Stendalerin Jennifer Fizia studierte an der Hochschule Magdeburg-Stendal Journalisitk & Medienmamagement und gewann bei 2017 bei "Wer wird Millionärß" 125.000 Euro. "Einen Großteil des Geldes habe ich damals in mein Start-Up (Lendstar, Anm. d. Red.) investiert", erzählt Fizia. Fizia war schon mehrmals bei "Wer wird Millionär?" Kandidatin, aber erst im vierten Anlauf war sie in der Auswahlrunde am schnellsten und nahm gegenüber von Jauchg Platz. An eine Szene erinnert sich Fizia noch serh gut: "ich eirnnere mich natürlich an Günther Jauchs Reaktion auf meine Unterstellung hin, dass ich ihn langweile. Er meinte dann: ´Nein, Sie machen mir Angst.´ Nach der Show wurde auch Fizia oft angesprochen, "meistens mit dem Kommentar: 'Die 500.000 Euro-Frage hätte ich beantworten können!`
Besonders gemütlich machte es sich Dieter Hartmann aus Welsleben 2016 in einer Spezial-Ausgabe von "Wer wird Millionär". Seine damalige Lebenspartnerin Marion Dallmann meldete Hartmann ohne dessen Wissen für die Show an. Als Hartmann im Publikum saß, sah er auf einmal, wie sein heimisches Wohnzimmer im Studio aufgebaut wurde - und bemerkte dann, dass er selbst auf dem Stuhl gegenüber von Jauch Platz nehmen darf. Die Überraschung hat sich gelohnt, denn Hartmann räumte 32.000 Euro ab.