Bundestag SPD-Vorsitzende Kleemann: Geschlossenheit hat geholfen
Magdeburg - Das dicke Plus der SPD bei der Bundestagswahl in Sachsen-Anhalt führt Landeschefin Juliane Kleemann im Wesentlichen auf einen „Scholz-Effekt“ und auf die Geschlossenheit der Partei zurück. „Das Ergebnis hat viel auch mit der Person Olaf Scholz zu tun, der einfach als jemand wahrgenommen wird, der stabil steht, der viel Regierungserfahrung hat, und der mit seiner sehr ruhigen und souveränen Art deutlich macht, dass er in der Lage ist, dieses Land als Bundeskanzler mitzugestalten“, sagte Kleemann der Deutschen Presse-Agentur am Montag.
„Das andere ist, dass wir als SPD jetzt auch im Bund als Gesamtpartei gestanden haben und dass wir nicht als ein zersplitterter Haufen aufgetaucht sind, sondern als eine Partei, die weiß, dass sie nur gemeinsam gewinnen kann. Und das ist ja was, das uns viele überhaupt nicht mehr zugetraut haben.“ Zudem sei im Land ein sehr engagierter Wahlkampf gemacht worden.
In Sachsen-Anhalt ist die SPD der strahlende Wahlsieger. Sie konnte mehr als zehn Prozentpunkte zulegen im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 und kam nun laut dem vorläufigen Ergebnis auf 25,4 Prozent der Zweitstimmen. Sie nahm der CDU vier der neun Direktmandate im Land ab. Bei der Landtagswahl im Juni war die SPD auf nur 8,4 Prozent gekommen. Die bildet nun mit CDU und FDP eine Koalition.
Dass die CDU nun Anspruch auf die Führung der nächsten Bundesregierung erhebe, halte sie auch für ein Ablenkungsmanöver, sagte Kleemann. „Ich finde es bemerkenswert, an der Stelle sich hinzustellen und zu sagen, wir können eine nächste Regierung anführen ohne zur Kenntnis zu nehmen, dass die CDU überall mit einem Verlust über die Ziellinie gegangen ist.“ Die Balken seien nach unten gegangen. „Wenn man das nicht hören will, dann wundert mich das schon sehr. Das ist auch eine Form von Realitätsverweigerung.“