Fall Inga Spur Christian B. "lange ausgeblendet"
Die Anwältin von Ingas Mutter fordert im Volksstimme-Interview den raschen Einsatz einer ganz neuen Ermittlungsgruppe im Stendaler Fall.
Magdeburg l Der Braunschweiger Tatverdächtige im Fall Maddie (3) aus Portugal könnte auch etwas mit dem Verschwinden von Inga G. (5) vom Wilhelmshof bei Stendal zu tun haben. Er hielt sich zur Tatzeit ganz in der Nähe auf. Die Anwältin von Ingas Mutter, Petra Küllmei, erhebt jetzt schwere Vorwürfe gegen die Stendaler Polizei. Die Informationen zu den möglichen Zusammenhängen seien bereits länger bekannt. Im Volksstimme-Interview sagt die Opferanwältin, dass bereits vor mehr als vier Jahren Hinweise zu dem Sexualstraftäter erstmalig erwähnt waren.
Zur Durchsuchung des Grundstück des Verdächtigen im Fall Maddie in Neuwegersleben (Landkreis Börde) sagt sie: „Außer Standardmaßnahmen, wie zum Beispiel dem Abgleich der Handydaten mit der Funkzellenauswertung in Wilhelmshof bei Stendal, erfolgte meines Wissens nach nichts weiter.“ Die Spur sei kurze Zeit später geschlossen und lange ausgeblendet worden.
Zu einer Ende 2019 eingesetzten Prüfgruppe sagte sie: „Man muss hier aber auch feststellen, dass eben einfach viele Fragen offen geblieben sind. Warum also nicht schon im September 2019 mit denselben bereits bekannten Fakten ermittelt wurde, erschließt sich mir nicht.“ Am vergangenen Freitag hatte die Staatsanwaltschaft Stendal angekündigt, die Ermittlungen wieder aufzunehmen.