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33-jähriger Magdeburger wegen versuchten Totschlags unter Verdacht Staatsschutz durchsucht Haus nach der "Betonplatten-Attacke"

Von Matthias Fricke 07.09.2012, 05:19

Nach dem versuchten Totschlag an einem Polizisten im Januar dieses Jahres in Magdeburg verdächtigt die Polizei einen 33-jährigen Linksautonomen als den Betonplattenwerfer. Bei der Durchsuchung der Wohnung wurden auch Waffen sichergestellt.

Magdeburg l Staatsschützer des Landeskriminalamtes (LKA) haben gestern die Wohnung eines Hauses in der Magdeburger Puschkinstraße durchsucht. Der 33-jährige Mieter aus der linksautonomen Szene soll als mutmaßlicher "Betonplattenwerfer" bei einem Polizeieinsatz am 14. Januar dieses Jahres beinahe einen Beamten getötet haben. Der Polizist konnte nur knapp der Attacke durch einen Sprung zur Seite entgehen. An jenem Tag hatten sich nach einer Demonstrantion mit Sitzblockaden gegen einen Naziaufmarsch einige Linke in das Haus zurückgezogen.

Von dort wurden die Beamten aus dem Dachgeschoss mit Sanitärkeramik und Blumentöpfen beworfen, bis auch die Betonplatte auf die Straße krachte.

Die 40 Hausbewohner der linken Szene konnten an diesem Abend im Januar von zwei Rechtsanwälten dazu bewegt werden, das Haus freiwillig zu verlassen und ihre Personalien preiszugeben. Die Polizei hatte damals das Gebäude nicht gestürmt, um eine Eskalation der Gewalt zu verhindern.

Da trotz der Videoüberwachung der Polizei während des Einsatzes keine Person der Tat zugeordnet werden konnte, gestalteten sich die Ermittlungen sehr schwierig. Nun könnte es einen Durchbruch bei der Tätersuche geben. Staatsanwältin Sylvia Niemann: "Wir hoffen, zumindest den Kreis der Verdächtigen mit der Durchsuchung eingrenzen zu können." Aus ermittlungstaktischen Gründen wolle sie dazu aber nicht mehr sagen.

Bei dem Mann stellten die Staatsschützer neben mehreren Laptops auch Signalpistolen, Schreckschusswaffen, umgebaute Pyrotechnik, einen Schlagstock, eine Machete und eine Zwille mit Stahlkugeln sicher. Eine Festnahme erfolgte nicht.