Staatssekretärin Koch-Kupfer soll Fahrer ausgenutzt haben
Edwina Koch-Kupfer, Bildungs-Staatssekretärin in Sachsen-Anhalt, wird vorgeworfen, ihren ehemaligen Fahrer sexistisch behandelt zu haben.
Magdeburg l Die Staatssekretärin im Bildungsministerium Edwina Koch-Kupfer (CDU) steht durch einen Gerichtsstreit mit ihrem ehemaligen Dienstwagen-Fahrer in der Kritik. Koch-Kupfer hatte den 53-Jährigen im Juli vom Posten entfernen lassen, berichtete am Mittwoch die Mitteldeutsche Zeitung. Begründung laut Klageschrift: Mangelnde Loyalität. Der 53-Jährige, der bereits seit 16 Jahren als Chef-Fahrer arbeitet, soll etwa zu laut Musik gehört und seine Sporttasche im Kofferraum transportiert haben. Zudem sei der Dienstwagen verschmutzt gewesen.
Der Ministeriumsangestellte weist das zurück, klagt auf Erstattung von 12.000 Euro Dienstzulagen und erhebt seinerseits Vorwürfe. Nach Darstellung der vom Kläger beauftragten Kanzlei soll Koch-Kupfer ihn beauftragt haben, während ihres Urlaubs Einkäufe zu erledigen und die Blumen zu gießen. Auf Geheiß habe der ehemalige Ringer zudem bisweilen aussteigen müssen und sei Amtskolleginnen mit den Worten „Schau dir mal meinen Fahrer an“, vorgeführt worden.
Die Staatssekretärin war am Mittwoch nicht zu erreichen. Das Ministerium bestätigte, Koch-Kupfer habe ihren Fahrer ausgewechselt. Gründe nannte die Behörde nicht. Koch-Kupfer ist seit April 2016 Staatssekretärin. Sie saß vorher als Parteilose für die Linke im Landtag, wechselte dann in die CDU. Koch-Kupfer gilt nicht als Wunschkandidatin vom Bildungsminister Marco Tullner (CDU), Insider berichten von einem schlechten Stand in der Behörde. Am 25. April verhandelt das Arbeitsgericht Magdeburg den Fall.