Studium Uni Magdeburg international wie nie
Magdeburgs Universität startet international wie nie ins Wintersemester: Mit mehr als 3000 ausländischen Studenten.
Magdeburg l Wenn Magdeburgs Uni-Rektor Jens Strackeljan am Donnerstag die neuen Studenten seiner Einrichtung in der Bibliothek begrüßt, wird er nicht nur Wachstumszahlen verkünden können: Mit nach vorläufigem Stand 13.500 Studenten starten etwa 400 junge Leute weniger an der Otto-von-Guericke-Uni ins Wintersemester als vor einem Jahr.
Über alle Studienprogramme von den Ingenieurwissenschaften bis zu den Humanwissenschaften lasse sich ein leichter Rückgang der Einschreibungen beobachten, sagte Strackeljan vorab. Die Uni folge damit einem bundesweiten Trend. „Die Studierendenzahlen in Deutschland wachsen nicht mehr und dies vor allem in Fächern, die das Profil der Otto-von Guericke-Universität prägen.“ Als Universität, die bisher bis zu 70 Prozent ihrer Einschreibungen von außerhalb des Landes rekrutierte, spüre die Otto-von-Guericke Universität das besonders.
In Einzelbereichen kann die Einrichtung durchaus auf Zuwächse verweisen. So ist sie bei ausländischen Studenten gefragt wie nie. Mit mehr als 3000 Immatrikulierten steigt ihr Anteil an der Gesamtstudentenzahl erstmals auf mehr als 24 Prozent (2017: 20 Prozent). Die meisten ausländischen Studenten stammen aus Indien (1279), Syrien (29) und Bangladesch (20). Von den Studienanfängern aus dem Inland kommen besonders viele aus Sachsen-Anhalt (680) und Niedersachsen (225).
Nur sieben junge Leute kamen aus Sachsen-Anhalts zweiter Universitätsstadt Halle. Die Martin-Luther-Universtität Halle-Wittenberg will eigene Zahlen am Freitag veröffentlichen.
Nach der Wiedereinführung des Lehramts für allgemeinbildende Schulen mit dem Erstfach Mathematik hat an der Uni Magdeburg zudem die Zahl der Lehramtserstsemester weiter zugenommen. Schrieben sich 2018 197 Studienanfänger ein, sind es in diesem Jahr über 200. Das zeige, „dass die Überlegungen der Universtität, dem Lehrermangel im Land proaktiv entgegenzuwirken, richtig waren, sagte Jens Strackeljan.
Mit Blick auf die Gesamtstudentenzahl kämpfen nicht alle Hochschulen mit Negativtrends. Die Hochschule Harz mit Studienangeboten wie Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften registrierte die höchste Zahl an Neueinschreibungen seit zehn Jahren. Mit 814 Studienanfängern sei die Vorjahreszahl dabei um 80 überschritten worden, sagte Sprecherin Janet Anders. Den Erfolg führt die Hochschule etwa auf ihr Angebot berufsbegleitender Studiengänge zurück.
Die Hochschule Magdeburg/Stendal mit Angeboten von Journalistik über Kindheitswissenschaften bis Soziale Arbeit erwartet mit 1200 Studienanfängern ähnliche viele Erstsemester wie 2018. In Magdeburg beginnen dabei rund 900 junge Leute, in Stendal 300. Die Einrichtung profitiert dabei vom neuen Bachelor-Studiengang Mensch-Technik-Interaktion mit 47 Erstsemestern. Zuletzt registrierte die Hochschule trotz stabiler Neueinschreibungen über Jahree Verluste bei der Gesamtstudententzahl.
Für die Uni sieht Rektor Strackeljan die aktuellen Zahlen als Ansporn: „Wir müssen uns diesem nationalen aber mehr und mehr auch internationalen Wettbewerb um junge Talente stellen.“ Gute Studienbedingungen, hervorragende Betreuungsrelationen und günstige Lebenshaltungskosten lieferten beste Argumente.