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Tierpfleger aus dem Leipziger Zoo Jörg Gräser hat ein Buch geschrieben: Wovon es handelt und wann er auf Lesereise geht

Jörg Gräser, der beliebte Tierpfleger aus dem Leipziger Zoo, hat ein Buch geschrieben. Es heißt "Gräsers Tiergeschichten" und ist im September 2024 erschienen. Worum es darin geht und wie lange Gräser an dem Buch gearbeitet hat.

Von DUR Aktualisiert: 26.09.2024, 12:53
Jörg Gräser liebt Tiere: Hier hat es sich ein Fleckenmusang auf seiner Schulter bequem gemacht.
Jörg Gräser liebt Tiere: Hier hat es sich ein Fleckenmusang auf seiner Schulter bequem gemacht. Foto: Stadt-Bild-Verlag Leipzig

Leipzig. - "Gräsers Tiergeschichten" heißt das erste Buch von Jörg Gräser, dem beliebten Tierpfleger aus dem Leipziger Zoo. Es ist 154 Seiten lang und ist am 19. September 2024 im Stadt-Bild-Verlag Leipzig erschienen.

Die erste Auflage ist bereits ausverkauft, wie Verleger Hubert Kretschmar Ende September auf Anfrage mitteilte. Wie viele Bücher bisher verkauft wurden, wollte der Leipziger aber nicht verraten.

Obwohl das Buch auf der diesjährigen Buchmesse in Leipzig Ende März noch nicht fertig war, konnten Fans damals bereits in Ansichtsexemplaren blättern. Und wer Glück hatte, konnte den Autor persönlich am Verlagsstand in Halle 4 treffen.

"Hallo ihr Lieben, eigentlich wäre ich jetzt in Namibia, ist aber leider etwas dazwischen gekommen", sagt der 55 Jahre alte Jörg Gräser in einem Video, das er auf Instagram gepostet hat. "Dafür habe ich heute die Möglichkeit, mein Buch in den Händen zu halten, hier beim Stadt-Bild-Verlag auf der Buchmesse." Das Buch könne man zwar jetzt noch nicht kaufen, aber spätestens im September.

Fragt man Gräser im März 2024 am Telefon, was noch alles bis zur Veröffentlichung des Buches zu tun sei, sagt er: "Das Buch muss noch zwei Mal Korrektur gelesen und die Bilder müssen noch retuschiert werden." Erst dann könne es in den Druck.

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Tierpfleger aus dem Leipziger Zoo: Worum es in Jörg Gräsers Buch geht

In Gräsers Buch, das 29,95 Euro kostet, geht es um 42 Tierarten. Viele davon hat der Tierpfleger auf seinen privaten Reisen – etwa nach Uganda, Tansania, Kenia, Namibia, Madagaskar oder ins Pantanal – beobachtet und fotografiert. Dazu zählen zum Beispiel Löwen, Jaguare, Elefanten, Giraffen oder Krokodile.

Aber auch Tiere, die Gräser zu Hause im sächsischen Taucha gehalten oder aufgezogen hat, sind in dem Buch abgebildet: Erdmännchen, Gänse, Stare, Waldkäuze, Feldhasen. "Für mein Buch habe ich Tiere ausgewählt, die mir besonders am Herzen liegen und die mein Leben bereichert haben", sagt der Tierpfleger.

Jörg Gräser hält seit mehr als 13 Jahren Erdmännchen bei sich zu Hause in Taucha.
Jörg Gräser hält seit mehr als 13 Jahren Erdmännchen bei sich zu Hause in Taucha.
Foto: Stadt-Bild-Verlag

Was Jörg Gräser an Gänsen so faszinierend findet

Fragt man Gräser nach seinem Lieblingstier, sagt er, dass er sich nicht auf ein Tier festlegen könne, weil er sehr viele Tiere "total toll" finde. Neben Raubtieren interessiere er sich zum Beispiel stark für die Vogelwelt.

"Ich liebe alle möglichen Gänse und habe selbst schon verschiedene Wildgansarten gehalten", sagt der Tierpfleger. Gänse seien sehr intelligente Tiere mit "unglaublichen" Flugleistungen. "Die Streifengans zum Beispiel überquert den Himalaja und erreicht eine Flughöhe von 9.000 Metern. Ich finde es beeindruckend, wie sie mit dieser Sauerstoffknappheit zurechtkommt", sagt Gräser.

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Jörg Gräsers Buch: Viele persönliche Erlebnisse

In seinem Buch schildert der Tierpfleger auf jeweils einer Doppelseite persönliche Erlebnisse und Begegnungen, die er mit den 42 Tieren in der freien Natur oder bei sich zu Hause hatte.

In seinem Buch "Gräsers Tiergeschichten" erzählt Jörg Gräser von persönlichen Erlebnissen mit Tieren.
In seinem Buch "Gräsers Tiergeschichten" erzählt Jörg Gräser von persönlichen Erlebnissen mit Tieren.
Foto: Stadt-Bild-Verlag

Auf einer Seite geht es zum Beispiel um den kleinen Star Johnny, der aus dem Nest gefallen war und sich am Flügel verletzt hatte. Eine Frau hatte den Vogel spätabends um halb zwölf bei Familie Gräser abgegeben. Jörg Gräser und seine Frau päppelten den Vogel im vergangenen Sommer wochenlang auf.

"Er kam auch mit ins Haus, da kannte er sich super aus", erzählt der 55-Jährige. Auf seinem Instagram-Account sind Fotos zu sehen, auf denen der kleine Vogel auf Gräsers Schultern sitzt und sich an seinen Hals schmiegt. "Johnny hat mir sehr viel gegeben", sagt der Tierpfleger.

Ergänzt werden persönliche Erlebnisse wie diese durch Informationen über die Lebensweise der jeweiligen Tiere. "Diese Infos habe ich aus Fachbüchern, zum Beispiel von dem Tierforscher Bernhard Grzimek", sagt Gräser.

Mit dem Buch will der Tierpfleger nicht nur unterhalten, sondern auch "die Menschen für den Arten- und Tierschutz sensibilisieren". Mit jeder aussterbenden Art würden "auch wir immer ärmer".

Jörg Gräser: Alle Fotos in seinem Buch selbst aufgenommen

Außerdem sind auf jeder Doppelseite Tierfotos abgebildet, die Gräser mit seiner Kamera von Lumix selbst aufgenommen hat. "Die Bilder auszuwählen, war eine Riesenarbeit", erzählt der Tierpfleger. "Ich habe tausende Fotos am Laptop durchgeguckt und die besten ausgesucht." Beim Anschauen der Bilder seien viele schöne Erinnerungen hochgekommen, sagt Gräser.

Jörg Gräser mit einem Affen auf der Schulter.
Jörg Gräser mit einem Affen auf der Schulter.
Foto: Stadt-Bild-Verlag

Wie Jörg Gräser auf die Idee kam, ein Buch zu schreiben

Die Idee, ein Buch zu schreiben, sei in Gesprächen mit seiner Frau Steffi und Freunden entstanden, sagt Gräser. "Die meinten, ich hätte so viel Erfahrung mit Tieren, da könnte ich doch mal ein Buch schreiben.“

Gräser gefiel die Idee und stellte sie dem Leipziger Stadt-Bild-Verlag vor, auf den ihn ebenfalls Freunde aufmerksam gemacht hatten. Obwohl der Verlag eigentlich Bildbände über Städte in Deutschland, der Schweiz und Österreich herausgibt, sagten die Verleger dem Tierpfleger zu.

Dieses Foto hat Jörg Gräser auf einer seiner Reisen aufgenommen.
Dieses Foto hat Jörg Gräser auf einer seiner Reisen aufgenommen.
Foto: Stadt-Bild-Verlag

Jörg Gräsers Buch: Wann die Lesereise durch Deutschland beginnt

"Wir kannten Jörg Gräser aus der Sendung 'Elefant, Tiger und Co.' und haben uns sehr über seine Anfrage gefreut", sagt Hubert Kretschmar am Telefon. Gemeinsam mit seiner Frau Andrea leitet er seit mehr als 30 Jahren den Stadt-Bild-Verlag. "Innerhalb eines Wochenendes haben wir uns das Konzept für das Buch überlegt."

Wie der Verleger Mitte Juli mitteilt, hätten schon "weit über tausend Menschen" Gräsers Buch vorbestellt.

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Dieses Foto ist auf einer von Gräsers Reisen entstanden.
Dieses Foto ist auf einer von Gräsers Reisen entstanden.
Foto: Stadt-Bild-Verlag

Von September bis Dezember ist Jörg Gräser auf Lesereise in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Er liest in zwölf Städten, unter anderem in Leipzig, Dresden, Halle, Erfurt, Chemnitz und Dessau-Roßlau.

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Jörg Gräser: Wie es für ihn war, ein Buch zu schreiben

An dem Buch hat der Tierpfleger vom Frühsommer 2023 bis zum Frühjahr 2024 gearbeitet. "Es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht, das Buch zu schreiben", sagt Gräser und erzählt, wie er im Sommer 2023 in seinem Garten gesessen und seine Erlebnisse mit der Hand aufgeschrieben habe. "Manchmal hat mir Johnny dabei Gesellschaft geleistet."

Erst später habe Gräser die handgeschriebenen Seiten am Laptop abgetippt. "Statt mich vor den Fernseher zu setzen, habe ich an meinem Buch geschrieben", sagt der Tierpfleger.

Irgendwann kommt man in ein Alter, in dem man anfängt zu vergessen, was man alles erlebt hat.

Jörg Gräser

Natürlich sei es auch anstrengend, ein Buch zu schreiben. Doch Gräser ist froh, dass er seinen inneren "Schweinehund" überwunden und das Buch zu Ende geschrieben hat. "Irgendwann kommt man in ein Alter, in dem man anfängt zu vergessen, was man alles erlebt hat", sagt er. Nun seien seine Erinnerungen in dem Buch festgehalten.

Leipziger Zoo und "Elefant, Tiger und Co." spielen in Gräsers Buch keine Rolle

Jörg Gräser arbeitet seit mehr als 30 Jahren im Leipziger Zoo. Er wurde durch die MDR-Sendung "Elefant, Tiger und Co." bekannt. Im Frühjahr 2023 wurde Gräser nach internen Unstimmigkeiten vom Raubtier- ins Streichelgehege versetzt. Kurz danach stieg Gräser auf eigenen Wunsch bei "Elefant, Tiger und Co." aus und startete eine Social-Media-Karriere.

Auf seinem Youtube-Kanal "Jörg Gräser bastelt wieder“ veröffentlicht er regelmäßig Videos, in denen er Tiere aus Obst und Gemüse bastelt – zum Beispiel einen Schwertwal, einen Schwan, einen Pfau oder einen Pinguin. Die Obst- und Gemüse-Kunstwerke verfüttert Gräser an seine Erdmännchen Cora und Sally. Diese leben in seinem Garten in Taucha bei Leipzig.

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Jörg Gräser auf Facebook, Instagram und Youtube

In den sozialen Medien ist der Tierpfleger sehr erfolgreich. Gräsers Youtube-Kanal haben 6.950 Menschen abonniert. Auf Instagram auf folgen ihm 17.400 Menschen, auf Facebook mehr als 11.400.

Weder der Zoo Leipzig noch die Sendung "Elefant, Tiger und Co." spielen in Gräsers Buch eine Rolle. Seit November 2023 arbeitet der Tierpfleger im Vogelhaus des Leipziger Zoos.