Anfänge der Kaulitz-Zwillinge Geklaute Mülleimer und Kreisch-Alarm: So verrückt waren die Fans nach Tokio Hotel
Zurzeit sorgen die Zwillinge Tom und Bill Kaulitz von Tokio Hotel mit ihrer Netflix-Serie "Kaulitz & Kaulitz" für Furore. Doch das ist kein Vergleich mit den Anfangsjahren ihrer Band. Wie abgefahren die Situation damals war.
Halle (Saale)/Magdeburg. Mit ihrer neuen Netflix-Serie "Kaulitz & Kaulitz" sind die Tokio-Hotel-Zwillinge Bill und Tom Kaulitz wieder in aller Munde. Seit dem 25. Juni läuft die Doku-Realitysoap bei dem Streamingdienst - in Deutschland und Österreich stieg sie auf Platz eins der Streaming-Charts ein. Und sie sorgte in den vergangenen Wochen für allerhand Schlagzeilen. Dennoch ist die Aufmerksamkeit noch lange nicht so groß wie in den Anfangsjahren der Band.
Exklusiv: Kaulitz-Mutter erinnert sich an Schulzeit ihrer Zwillinge
Zur Erinnerung: Seinerzeit sorgte die Band aus Sachsen-Anhalt für tausende kreischende Fans und viele Diskussionen. Es gab die, die die vier Jungs von Tokio Hotel frenetisch feierten, und die, die sie abgrundtief hassten. Auf diese Anfangsjahre schaut nun eine neue Dokumentation von Spiegel TV auf YouTube zurück.
Kreisch-Alarm für Tokio Hotel: Sachsen-Anhalter Band sorgte für Euphorie und Tränen
Gezeigt wird, was heutzutage nur noch schwer zu glauben ist: Mädchen, die tagelang vor den Konzerthallen campieren, Jugendliche, die einander beschimpfen, Fans, die in Tränen aufgelöst sind, weil wahlweise Bill oder Tom Kaulitz, Georg Listing oder Gustav Schäfer sie angelächelt haben.
Lesen Sie auch: Bill und Tom Kaulitz geben Einblicke in ihr Privatleben
Was die Doku nur anreißt: Auch im kleinen Ort Loitsche bei Magdeburg herrschte schnell nach dem Riesenerfolg des ersten Tokio-Hotel-Hits "Durch den Monsum" Ausnahmezustand. „Es war schon ein ganz schönes Pilgertum. Das war extrem zu der Zeit", erinnerte sich Bettina Roggisch (parteilos), Bürgermeisterin der Gemeinde Loitsche-Heinrichsberg, vor einigen Jahren an diese Zeit.
Loitsche in Sachsen-Anhalt wird zum Pilgerort für Tokio-Hotel-Fans
Auf einem Buswartehäuschen verewigten sich damals hunderte Fans, viele ließen "Souvenirs" mitgehen - so wie Melissa und Sarah aus Göppingen, die 2007 Spiegel TV ganz selbstverständlich einen Mülleimer aus dem Buswartehäuschen und einen Leitpfosten aus Loitsche präsentierten.
Lesen Sie auch: Von Loitsche nach Los Angeles - wo die Tokio-Hotel-Zwillinge herkommen
Bill und Tom Kaulitz über die Schattenseiten ihres Erfolgs mit Tokio Hotel
Für die Teenie-Idole Bill und Tom Kaulitz kamen mit dem großen Erfolg auch die Schattenseiten - sie wurden angefeindet, trauten sich in Deutschland nicht mehr ohne Security auf die Straße. "Der Kreischalarm war nie das Problem gewesen", erzählte Tom Kaulitz 2014 Spiegel TV. Die "durchgeknallten, hassliebenden" Leute allerdings hätten nicht nur die Band, sondern auch das Umfeld stark belastet. Auch der mediale Druck sei irgendwann zu groß geworden.
Auch interessant: Blitz-Besuch in Magdeburg - warum die Kaulitz-Brüder in der Heimat sind
Die Lösung, um dem Rummel zu entkommen: Tom und Bill Kaulitz zogen in die USA um. In Los Angeles sind die Popstars ganz normale Leute - bis heute leben die Zwillinge dort. Gustav Schäfer und Georg Listing leben hingegen nach wie vor in Deutschland. Mit ihrem Image, nur im Schatten der bekannten Kaulitz-Zwillinge zu stehen, gehen der Schlagzeuger und der Bassist gern humorvoll um - zuletzt in einem Werbespot für einen Discounter.