Tourismus Schierke will mehr Gäste in den Harz locken
Seit Jahren steckt Wernigerode in seinen Ortsteil Schierke Geld. So soll der Brockenort für Touristen und Wintersportler attraktiver werden.
Schierke l Im Wernigeröder Ortsteil Schierke sind seit 2011 mehr als 40 Millionen Euro in die Ortsentwicklung geflossen. In erster Linie wurde das Geld für die Sanierung von Straßen, Brücken und Hotels bzw. den Ausbau von Sportangeboten im Harzort genutzt. Mit dem Geld wurde auch das Parkhaus Am Winterbergtor gebaut. Da es zu selten genutzt wird, rentiert sich das Parkhaus bislang aber nicht. Heute hat der Ort ein attraktives Touristenangebot. Nicht zuletzt, weil der Brocken direkt vor der Tür liegt. Auch als Startpunkt für Wanderausflüge in den Oberharz ist der Ort bestens geeignet.
Wer an den Harz denkt, kommt nicht vorbei auch an die Walpurgisnacht zu denken, die in Schierke auf ganz besondere Weise gefeiert wird. Hexen und mittelalterliches Flair locken die Besucher jedes Jahr zu Tausenden in den Harz. Der Kurpark bildet dabei den zentralen Treffpunkt von Hexen, Gauglern, Musikern und Gästen. Ein Höhepunkt bildet dabei der große Hexenumzug. Schierker Vereine, Musiker und Hexengruppen aus ganz Deutschland verwandeln Schierke in einen schaurig schönen Ort.
Um den Bekanntheitsgrad des Ortes weiter zu erhöhen, gibt es seit 2005 eine Kräuterkönigin. Diese hat nicht nur die Aufgabe, Schierke, sondern auch die Harzregion auf vielen Messen und Veranstaltungen in ganz Deutschland zu präsentieren. Gewählt wird sie für drei Jahre in Schierke. Die amtierende Kräuterkönigin ist Huyen Tran I., die freiberufliche Künstlerin in Goslar ist. Sie ist bereits die fünfte Repräsentantin. In ihrer Freizeit gibt sie sogenannte Kräuterseminare, bei denen man alles rund um unsere heimischen Kräuter in Erfahrung bringen kann.
Aber auch als Wintersportgebiet ist die Region Oberharz und damit auch Schierke bekannt. So wurde im Dezember 2017 die Schierker Feuerstein Arena eröffnet. Diese kann ganzjährig genutzt werden. Wobei sie im Winter in erster Linie zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen lockt. Im Sommer sind Konzerte und Theateraufführungen möglich. Insgesamt verschlang der Bau 8,9 Millionen Euro, wobei 5,5 Millionen vom Land gefördert wurden. Im Februar werden hier die Schierker Wintersportwochen sowie die Deutschen Pondhockey-Meisterschaften ausgetragen, von denen sich der Ort ein Besucheransturm erhofft. Mehr noch als die Skigebiete rund um den Ort schon bringen. Dafür sorgt unter anderem ein lückenloses Loipen-Netz, was jeden Winter, sobald Schnee liegt, gespurt wird. Dieses ist 200 Kilometer lang und verbindet den gesamten Nationalpark Harz miteinander. Die Loipen befinden sich in Höhenlagen zwischen 350 und 930 Meter – der Schwierigkeitsgrad reicht von leicht bis schwer.
Ein weiterer Besuchermagnet soll das sogenannte Winterberg-Projekt werden. Hierbei handelt es sich um eine Seilbahn, die im Sommer wie im Winter genutzt werden kann. So soll sie im Sommer Besucher in das geplante "Nocturnalium" bringen. Hier können die Gäste in einem höhlenartigen Konstruckt das Leben des Luchses in Erfahrung bringen. Im Winter könnte sie dann für den Wintersport genutzt werden. Bislang gibt es aber Probleme bei der Umsetzung, da noch nicht sicher ist, wo sie letztendlich verlaufen soll. Das größte Problem ist dabei die Trassenführung durch einen geschützten Moorwald. Außerdem drohen auch Naturschützer mit Klage, was eine Umsetzung weiter erschweren wird.
Im Sommer wie Winter bietet der Ort auch eine breite Masse an Übernachtungsmöglichkeiten. Sei es im Hotel, in einer Pension oder im Feriendorf. Letzteres eröffnete im Dezember 2017. Das Feriendorf "Das Schierke" wurde auf dem Gelände des einstigen Nobelhotels „Heinrich Heine“ erbaut. Dieses stand seit 1995 leer und verfiel mit der Zeit. Eine Rettung war nicht mehr möglich. Nässe, Hausschwamm und Schimmelpilze hatten dem mehr als 100 Jahre alten Gemäuer stark zugesetzt. Somit musste das Hotel weichen und es entstanden auf dem 25.000 Quadratmeter großen Gelände eine Ferienanlage mit rund 200 Betten. Es bewegt sich also viel in dem kleinen Ort unterm Brocken, der seit 2002 auch staatlich annerkannter Luftkurort und darauf stolz ist.