ratgeber Die fünf schönsten Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt
Hunderte, gar tausend Jahre Geschichte umschweifen die Burgen und Schlösser Sachsen-Anhalts. Zaren, Könige und Kaiser bewohnten, belagerten und eroberten manche von ihnen. Die fünf schönsten und spannendsten gibt es hier im Überblick.
Halle/Hundisburg/Wernigerode/Wittenberg/Letzlingen - Schlösser und Burgen faszinieren Menschen weltweit. Historische Wehranlagen, dicke Mauern und unzählige kleine und große Geschichten, die sich an diesen bedeutungsvollen Orten abgespielt haben. Viele davon auch in Sachsen-Anhalt.
Eine interaktive Karte mit den Standorten der vorgestellten Burgen und Schlösser, finden Sie am Ende des Artikels.
Schloss Wernigerode
Im Harz ist es wohl der Hingucker schlechthin: das Schloss Wernigerode. Entstanden ist es vom 12. bis ins 13. Jahrhundert, als die Stadt noch eine kleine Siedlung am Rande des Harz war. Ihre jetzige Gestalt jedoch erhielt das Schloss viel später. Hoch oben thront die gewaltige Anlage, die man gemeinhin aus vielen Kilometern Entfernung noch sehen kann.
Das Herzstück der Anlage bildet das Museum. Seit den Neunzigerjahren als Schlossmuseum geplant, dient es heute als Museum für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Eine Gaststätte bewirtet Neugierige und erlaubt die wohl schönste Aussicht eines Restaurants im Harz.
Schloss Hundisburg
Das Schloss Hundisburg zählt zu den wohl schönsten barocken Schlössern in Sachsen-Anhalt. Die Geschichte des Bauwerks reicht bis ins 12. Jahrhundert hinein, im zweiten Weltkrieg brannte es teilweise nieder. Nicht einmal 30 Jahre ist es her, dass es umfänglich restauriert wurde - heute erstrahlt es in seiner vollsten Pracht.
Nahe der Bördestadt Haldensleben gelegen, beeindruckt das Schloss Hundisburg vor allem auch mit seinem prachtvoll angelegten Park. Darin gilt es Irrgarten, Grotten, exotische Pflanzen und das Gartentheater zu entdecken. Das Schloss atmet Geschichte und ist ein Muss-Besuch in der Magdeburger Börde.
Jagdschloss Letzlingen
Hier kehrten schon Könige, Kaiser, Reichskanzler und Zaren ein: Das Jagdschloss Letzlingen. Nicht ganz so alt und geschichtsträchtig wie bereits vorgestellte Schlösser, aber mindestens genauso spannend und prächtig, schrauben sich die Türme des Jagdschloss Letzlingen in den Himmel. Mitten in der Altmark, ließ der Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. im 19. Jahrhundert diese Anlage errichten. Namhafte Gäste seither: Kaiser Wilhelm, Otto von Bismarck und Zar Alexander II.
Heute befinden sich hinter den dicken, weißen Mauern des Schlosses ein Restaurant und ein Hotel. Darin kann man gastieren, wie der Preußenkönig höchstselbst. Dessen beeindruckender Schreibtisch, gefertigt vom berühmten Architekten Friedrich August Stüler, nach über 100 Jahren nun auch wieder an seinem Platz steht.
Schlosskirche Wittenberg
Ein heiliger Ort, im wahrsten Sinne: die Schlosskirche in der Lutherstadt Wittenberg. Hier soll im 16. Jahrhundert Reformator Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür genagelt haben. Doch nicht nur historisch betrachtet zeigt sich die Schlosskirche beeindruckend - immerhin prägt ihr 88 Meter hoher Kirchturm das Panorama Wittenbergs einmalig.
Die im 14. Jahrhundert errichtete Schlosskirche trägt zudem seit 1996 den Titel UNESCO-Welterbestätte - eine von wenigen in Sachsen-Anhalt. Mehr als 19.000 Reliquien beherbergt das Bauwerk, war für einige Jahre gar Universitätskirche und beeindruckt heute mit seiner gotischen Hallenkirche. Vor allem aber die "Thesentür" lädt Neugierige zum ausgiebigen Betrachten und Studieren ein. Diese wurde zwar nach einem Brand ausgewechselt, trotzdem bleibt sie bis heute ein historischer Ort - Mitten in Sachsen-Anhalt.
Burg Giebichenstein
1000 Jahre geschichtlicher Nebel umschweift die Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. König Otto I., bekannt durch seine Residenz in Magdeburg und späterer Kaiser, sorgte für die erste Erwähnung im Jahr 961. Er verschenkte das ursprünglich slawische Gebiet an das Moritzkloster in Magdeburg.
In der Burg residierten allen voran die Erzbischöfe von Magdeburg, und auch mindestens eine Belagerung soll es zu Zeiten von Kaiser Friedrich im 13. Jahrhundert gegeben haben. Spannende Geschichte, die sich seit über ein Jahrtausend fortzieht. Heute schlendern vor allem Studenten durch die altertümlichen Hallen und Flure der Burg, die sich in die Kunsthochschule Halle eingeschrieben haben.