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Dramatisches Unglück in Sachsen-Anhalt Sperrgebiet: Warum seit Jahren nahezu niemand diesen besonderen Ort betreten darf

Ein ganz besonderer Ort in Sachsen-Anhalt darf seit Jahren nicht betreten werden. Warum?

Von DUR/eb Aktualisiert: 24.05.2024, 10:15
Teile des Concordiasees bei Aschersleben sind nach Erdrutschen gesperrt.
Teile des Concordiasees bei Aschersleben sind nach Erdrutschen gesperrt. Symbolfoto: IMAGO / blickwinkel

Nachterstedt. - Am frühen Morgen des 18. Juli 2009 gegen 4.45 Uhr passierte in Nachterstedt im Salzlandkreis das Unfassbare. Dort rutschte ein etwa 350 Meter langer und 150 Meter breiter Landstreifen in den Concordiasee.

Dabei wurden ein Doppelhaus, Teile eines weiteren Doppelhauses sowie ein Straßenabschnitt in die Tiefe gerissen. Drei Personen starben, 41 weitere wurden über Nacht obdachlos.

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Am 18. Juli 2009 rutschte ein Landstreifen in den Concordiasee. Vier Personen starben. 
Am 18. Juli 2009 rutschte ein Landstreifen in den Concordiasee. Vier Personen starben. 
Foto: IMAGO / epd

Sanierung am Concordiasee nach Erdrutschen nicht abgeschlossen

Deshalb gibt es Bereiche rund um den Concordiasee, die seit Jahren kein Mensch betreten darf. Da die Sanierungsarbeiten nach dem verheerenden Erdrutsch vom Sommer 2009 noch immer nicht abgeschlossen sind, wird dies sicher auch noch eine Weile so bleiben.

Nur der nördliche Teil des Concordiasees bei Aschersleben ist zum Baden freigegeben.
Nur der nördliche Teil des Concordiasees bei Aschersleben ist zum Baden freigegeben.
Foto: IMAGO / Steffen Schellhorn

So ist der nördliche Teil des Concordiasees bei Aschersleben zum Baden freigegeben. Auf der südlichen Seite bei Nachterstedt allerdings bleibt der See nach mehreren Erdrutschen voraussichtlich noch mehr als 20 Jahre gesperrt.

Flutung Concordiasee erst im Jahr 2029 geplant

Auf der südlichen Seite bei Nachterstedt bleibt der Concordiasee nach mehreren Erdrutschen voraussichtlich noch mehr als 20 Jahre gesperrt.
Auf der südlichen Seite bei Nachterstedt bleibt der Concordiasee nach mehreren Erdrutschen voraussichtlich noch mehr als 20 Jahre gesperrt.
Foto: IMAGO / Steffen Schellhorn

Wie es nun weitergeht? Circa 2026 soll die Beseitigung der Schäden abgeschlossen sein. Erst dann können laut des zuständigen Bergbausanierers LMBV die Planungen für einen Ersatzbau der weggerutschten Straße, die Frose und Nachterstedt verband, beginnen.

Als Start für die weitere Flutung des Sees – bis dahin müssen die Böschungen standsicher sein – führt der Bergbausanierer das Jahr 2029 an. Rund 16 Jahre werde es dauern, bis der Endwasserstand von 103 Metern erreicht sei.

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Freigabe des Concordiasees erst 2045

Erst 2045 wird der Bergbausanierer den gesamten Concordiasee freigeben können.
Erst 2045 wird der Bergbausanierer den gesamten Concordiasee freigeben können.
Foto: IMAGO / Steffen Schellhorn

Etwa einen Meter soll der Wasserspiegel, der im Moment noch bei rund 85 Metern liegt, pro Jahr steigen. Erst dann, also 2045, wird der Bergbausanierer den gesamten See freigeben können.

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Dass der See, der nach dem Erdrutsch von 2009 und nach einem weiteren Erdrutsch 2016 für die Öffentlichkeit gesperrt wurde, überhaupt wieder genutzt werden kann, ist erst seit der Teilfreigabe 2019 möglich.

Noch sind nicht alle Ufer- und Wasserbereiche zugänglich. Doch Baden und Wassersport sind in vorgeschriebenen Bereichen möglich.