Uniklinikum Große Lösung für Herzzentrum
Der Baustart für das künftige Herzzentrum am Magdeburger Uniklinikum rückt in greifbare Nähe.
Magdeburg l Im Streit um die Größe des künftigen Herzzentrums am Magdeburger Uniklinikum zeichnet sich eine Einigung ab, ein Baustart rückt in greifbare Nähe. Ein von externen Gutachtern vorgelegtes Konzept fand am Mittwoch „fraktionsübergreifend Zustimmung im Finanzausschuss“, sagte Finanzminister André Schröder (CDU) nach der Sitzung. Gebaut werden soll demnach eine rund 7240 Quadratmeter große Variante (Technik-, Abstell- und Sonderräume kommen noch hinzu). Sie gilt als Wunschvariante der Uniklinik Magdeburg.
Die Baukosten würden laut Schröder gut 98 Millionen Euro betragen. Enthalten sind auch ein Hubschrauberlandeplatz sowie die Zentrale Notaufnahme. Das Klinikum in dieser Variante wäre größer als zuletzt vom Finanzministerium vorgegeben: Ältere Berechnungen aus dem Jahr 2016 waren von nur 6751 Quadratmetern ausgegangen – diese Version war damals genehmigt, betonte Schröder. Als die Uniklinik 2017 einen höheren Bedarf anmeldete, lehnte das Ministerium ab und forderte das Klinikum auf den Flächenbedarf zu senken. Es folgte das externe Gutachten mit den aktuellen Zahlen. Zur Einigung jetzt haben auch stetig steigende Baupreise für Spezialkliniken beigetragen. Die Kostensteigerung liegt bei zwei bis drei Prozent je Quartal.
Die Folge: Jeder Monat, der verstreicht, frisst neuerliche Flächenreduzierungen auf. Im schlimmsten Fall droht nach Ansicht von Kritikern ein verkleinertes Herzzentrum, das dennoch teurer wird als die größere Ursprungsvariante.
Noch ist die Lösung allerdings nicht besiegelt: Bis zur nächsten Finanzausschuss-Sitzung am 13. Juni müssen das Wissenschaftsministerium und der zuständige Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt (BLSA) ihre Zustimmung geben. Klappt das, könnte der Ausschuss das Projekt mit der Juni-Sitzung in die Umsetzung geben. Bis spätestens Ende April 2019 sollten dann die Bagger anrollen. Bis dahin hat das Land die Abrissgenehmigung für ein denkmalgeschütztes Gebäude, das derzeit auf dem Gelände des künftigen Herzzentrums steht.
Die Kosten für das Zentrum sind auch wegen Fehlern seit Planungsbeginn stetig angestiegen. Von anfangs 42 Millionen kletterten sie auf jetzt 98 Millionen Euro.