Neue Unwetterwarnung Nach schweren Unwettern: Wetterdienst warnt vor neuem Starkregen in Sachsen-Anhalt
Schwere Unwetter sind am Donnerstag über Sachsen-Anhalt gezogen und haben zahlreiche Schäden hinterlassen. Auch am Freitag warnt der Deutsche Wetterdienst vor Starkregen.
Magdeburg/Halle (Saale)/DUR – Kräftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen haben am Donnerstag für schwere Unwetterschäden in Sachsen-Anhalt gesorgt. Am Freitag ist erneut mit Starkregen zu rechnen.
Wetter: Deutscher Wetterdienst warnt vor Starkregen in Sachsen-Anhalt
Der Deutsche Wetterdienst hat am Freitag eine amtliche Warnung vor Starkregen der Stufe 2 von 4 für folgende Regionen in Sachsen-Anhalt herausgegeben:
- Magdeburg
- Kreis Anhalt-Bitterfeld
- Kreis Börde
- Kreis Jerichower Land
- Kreis Stendal
- Kreis Altmarkkreis Salzwedel
- Kreis Harz (Tiefland)
- Kreis Harz (Bergland - Oberharz)
- Salzlandkreis
- Mansfeld-Südharz
Die Warnung gilt aktuell bis Freitag, 19 Uhr. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Warnung ausgeweitet oder verlängert wird. Der DWD weist darauf hin, dass es durch Platzregen kurzzeitig zu Verkehrsbehinderungen kommen kann.
Lesen Sie auch: Schwere Unwetter in Deutschland: Homepage des Deutschen Wetterdienstes ist überlastet
Lesen Sie auch: Experten ordnen ein - Ist hier ein Tornado in Sachsen-Anhalt zu sehen?
Lesen Sie auch: Unwetter im Anmarsch - Wie weit ist ein Gewitter noch entfernt?
Wettervorhersage: So wird das Wetter in Sachsen-Anhalt am Wochenende
Der Freitag beginnt erneut mit Schauern und letzten Gewittern, die im Tagesverlauf immer weiter abklingen. Bei schwachem bis mäßigem Nordwestwind werden Höchstwerte von 21 und 24, im Harz zwischen 19 und 21 Grad erwartet.
Die Nacht zum Samstag bleibt weitgehend trocken, die Temperaturen sinken auf 13 bis 9 Grad. Bei Höchsttemperaturen bis 25 Grad bleibt es auch im Tagesverlauf niederschlagsfrei, bei klarem Himmel sinkt das Thermometer in der Nacht zum Sonntag auf 14 bis 11 Grad.
Am Sonntag gibt es nach einem sonnigen Morgen tagsüber einige Quellwolken, es bleibt aber meist niederschlagsfrei. Bei schwachem Wind werden Höchsttemperaturen von 25 bis 28 Grad. In der Nacht zum Montag ist es wolkig und meist niederschlagsfrei. Die Temperatur geht bei schwachem Wind auf 17 bis 14 Grad zurück.
Unwetter in Deutschland: Die Lage im Live-Ticker
Warnstufen und Farben: Was bedeuten die Unwetterwarnungen des DWD?
Der Deutsche Wetterdienst unterteilt seine Unwetterwarnungen in vier Stufen und verwendet dafür unterschiedliche Farben:
- Stufe 1 – Amtliche Warnung (Gelb): Die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, trotzdem können wetterbedingt Gefährdungen auftreten.
- Stufe 2 – Amtliche Warnung vor markantem Wetter (Orange): Die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, aber gefährlich. Es können vereinzelt oder örtlich Schäden auftreten.
- Stufe 3 – Amtliche Unwetterwarnung (Rot): Die erwartete Wetterentwicklung ist sehr gefährlich. Es können verbreitet Schäden auftreten. Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien.
- Stufe 4 – Amtliche Warnung vor extremem Unwetter (Violett): Die erwartete Wetterentwicklung ist extrem gefährlich. Es können lebensbedrohliche Situationen entstehen und große Schäden und Zerstörungen auftreten. Häufig sind dabei größere Gebiete betroffen. Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien. Bereiten Sie sich auf außergewöhnliche Maßnahmen vor.
Unwetterwarnung: Wie verhält man sich bei Unwetter richtig?
Besteht eine amtliche Unwetterwarnung, sollte der Aufenthalt im Freien möglichst vermieden werden. Wenn noch ausreichend Zeit ist, sollten Sie bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel oder Fahrräder sichern sowie Türen und Fenster schließen. Empfindliche Geräte sollten sicherheitshalber vom Netz genommen oder mit einem Überspannungsschutz gesichert werden.
Wer im Freien von einem Unwetter überrascht wird, sollte Schutz in einem Gebäude suchen. Bei Gewitter sollte offenes Gelände gemieden und ausreichend Abstand zu Stromleitungen gehalten werden. Auch ein Auto kann Schutz vor Gewittern bieten. Bleiben Sie im Fahrzeug, aber berühren Sie keine blanken Metallteile.
Richtiges Verhalten nach dem Unwetter: Wer kommt für Unwetterschäden an Haus und Auto auf?
Sollte das Unwetter Schäden an Haus oder Auto verursacht haben, sollten Sie die Beschädigungen am besten per Foto dokumentieren und – sofern vorhanden – Ihrer Versicherung melden. Schäden am Haus sind in der Regel über die Hausrat- oder die Wohngebäudeversicherung abgedeckt.
Schäden am Auto durch Blitzschlag, Brand, Hagel oder Überschwemmung sind meist ein Fall für die Kaskoversicherung.
Begründete Arbeitsverhinderung: Muss ich auch bei Unwetter zur Arbeit fahren?
Arbeitnehmer sind dazu verpflichtet, pünktlich zur Arbeit zu kommen - auch bei schlechter Witterung. Darauf weist der DGB Rechtsschutz hin. Weil Arbeitnehmer das sogenannte Wegerisiko tragen, zählen Verkehrsbehinderungen oder verspätete Züge durch Unwetter nicht als Ausrede, wenn man zur spät zur Arbeit erscheint.
Ausnahmen gibt es jedoch, wenn offiziell, etwa von Meteorologen, vor Unwetter gewarnt wird. Bei einem Sturm, vor dem bereits im Vorfeld gewarnt wird, kann eine sogenannte begründete Arbeitsverhinderung vorliegen.
In diesem Fall können Arbeitnehmer zu Hause bleiben, sie hätten allerdings keinen Anspruch auf Vergütung, so Diplom-Geograf Matthias Habel gegenüber RND. Zudem sollte der Arbeitgeber rechtzeitig darüber informiert werden, sonst droht im schlimmsten Fall eine Abmahnung.
Unwetter-Warn-Apps für iOS und Android
Um rechtzeitig über ein nahendes Unwetter informiert zu werden, bietet sich die Nutzung von Warn-Apps für das Smartphone an. Warnmeldungen erhalten Sie unter anderem über die NINA-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Katwarn oder die WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes.