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Unwetterwarnung DWD warnt: Weiter starke Unwetter am Wochenende in Sachsen-Anhalt erwartet

Starke Unwetter sind am Freitag über Sachsen-Anhalt hinweggezogen. Der Deutsche Wetterdienst warnte vor schweren Gewittern mit Starkregen. Auch am Samstag soll es erneut starke Schauer geben.

Aktualisiert: 27.08.2022, 17:37
Auch am Samstag rechnet der DWD mit starken Unwettern. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/Symbol/
Auch am Samstag rechnet der DWD mit starken Unwettern. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/Symbol/ dpa

Magdeburg/Halle (Saale)/dpa/DUR – Die Menschen in Sachsen-Anhalt müssen sich auch am Wochenende auf schwere Gewitter einstellen, die zum Teil unwetterartige Ausmaße annehmen können.

Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits am Freitag für fast alle Landesteile eine Unwetterwarnung herausgegeben. Auch am Samstag ist weiterhin mit zum Teil schweren Schauern zu rechnen. Das sind die aktuellen Aussichten.

Gefahr durch Unwetter in Sachsen-Anhalt auch am Samstag

Am Samstag sind erneut Starkregen und Unwetter in Sachsen-Anhalt zu erwarten. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Samstagmorgen mitteilte, werden besonders für den Osten Sachsen-Anhalts heftige Sturmböen, Starkregen und auch Hagel vorhergesagt. Demnach sollen schwere Gewitter bei Höchsttemperaturen zwischen 23 bis 25 Grad auftreten. In der Nacht wird es dann etwas ruhiger und es kühlt kräftig ab - auf Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad.

Laut Warnung des DWD bestehe die Gefahr starker Gewitter (Stufe 2 von 4) in folgenden Landkreisen (Stand, Samstag: 15.10 Uhr):

  • Kreis Stendal, zwischen 15.10 Uhr und 18 Uhr
  • Kreis Anhalt-Bitterfeld, zwischen 15.30 Uhr und 19:30 Uhr
  • Kreis Wittenberg, zwischen 15.30 Uhr und 19:30 Uhr
  • Stadt Dessau-Roßlau, zwischen 16.05 Uhr und 18 Uhr
  • Kreis Jerichower Land, zwischen 16.05 Uhr und 18 Uhr
  • Salzlandkreis, zwischen 16.05 Uhr und 18 Uhr
  • Saalekreis, zwischen 17.30 Uhr und 19.30 Uhr

Eine Bilanz des DWD am Samstag zeigte, dass seit Freitagmorgen im Land sehr unterschiedliche Regenmengen gefallen sind. An der Station Gardelegen-Letzlingen seien binnen 24 Stunden 34,4 Liter je Quadratmeter gemessen worden, in Naumburg/Saale-Kreipitzsch seien es 29,7 Liter und in Halle-Döllnitz 21,3 Liter je Quadratmeter gewesen. Am Messpunkt Gardelegen-Lindstedterhorst fielen den Angaben zufolge nur 4,4 Liter je Quadratmeter und 24 Stunden, in Magdeburg 0,3. Keine Niederschläge wurden etwa für die Messstationen Bernburg, Blankenburg und Gardelegen sowie Oranienbaum, Quedlinburg, Stendal und Zeitz angegeben.

Warnstufen und Farben: Was bedeuten die Unwetterwarnungen des DWD?

Der Deutsche Wetterdienst unterteilt seine Unwetterwarnungen in vier Stufen und verwendet dafür unterschiedliche Farben:

  • Stufe 1 – Amtliche Warnung (Gelb): Die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, trotzdem können wetterbedingt Gefährdungen auftreten.
  • Stufe 2 – Amtliche Warnung vor markantem Wetter (Orange): Die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, aber gefährlich. Es können vereinzelt oder örtlich Schäden auftreten.
  • Stufe 3 – Amtliche Unwetterwarnung (Rot): Die erwartete Wetterentwicklung ist sehr gefährlich. Es können verbreitet Schäden auftreten. Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien.
  • Stufe 4 – Amtliche Warnung vor extremem Unwetter (Violett): Die erwartete Wetterentwicklung ist extrem gefährlich. Es können lebensbedrohliche Situationen entstehen und große Schäden und Zerstörungen auftreten. Häufig sind dabei größere Gebiete betroffen. Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien. Bereiten Sie sich auf außergewöhnliche Maßnahmen vor.

Unwetterwarnung: Wie verhält man sich bei Unwetter richtig?

Besteht eine amtliche Unwetterwarnung, sollte der Aufenthalt im Freien möglichst vermieden werden. Wenn noch ausreichend Zeit ist, sollten Sie bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel oder Fahrräder sichern sowie Türen und Fenster schließen. Empfindliche Geräte sollten sicherheitshalber vom Netz genommen oder mit einem Überspannungsschutz gesichert werden.

Wer im Freien von einem Unwetter überrascht wird, sollte Schutz in einem Gebäude suchen. Bei Gewitter sollte offenes Gelände gemieden und ausreichend Abstand zu Stromleitungen gehalten werden. Auch ein Auto kann Schutz vor Gewittern bieten. Bleiben Sie im Fahrzeug, aber berühren Sie keine blanken Metallteile.

Richtiges Verhalten nach dem Unwetter: Wer kommt für Unwetterschäden an Haus und Auto auf?

Sollte das Unwetter Schäden an Haus oder Auto verursacht haben, sollten Sie die Beschädigungen am besten per Foto dokumentieren und – sofern vorhanden – Ihrer Versicherung melden. Schäden am Haus sind in der Regel über die Hausrat- oder die Wohngebäudeversicherung abgedeckt.

Schäden am Auto durch Blitzschlag, Brand, Hagel oder Überschwemmung sind meist ein Fall für die Kaskoversicherung.

Begründete Arbeitsverhinderung: Muss ich auch bei Unwetter zur Arbeit fahren?

Arbeitnehmer sind dazu verpflichtet, pünktlich zur Arbeit zu kommen - auch bei schlechter Witterung. Darauf weist der DGB Rechtsschutz hin. Weil Arbeitnehmer das sogenannte Wegerisiko tragen, zählen Verkehrsbehinderungen oder verspätete Züge durch Unwetter nicht als Ausrede, wenn man zur spät zur Arbeit erscheint.

Ausnahmen gibt es jedoch, wenn offiziell, etwa von Meteorologen, vor Unwetter gewarnt wird. Bei einem Sturm, vor dem bereits im Vorfeld gewarnt wird, kann eine sogenannte begründete Arbeitsverhinderung vorliegen.

In diesem Fall können Arbeitnehmer zu Hause bleiben, sie hätten allerdings keinen Anspruch auf Vergütung, so Diplom-Geograf Matthias Habel gegenüber RND. Zudem sollte der Arbeitgeber rechtzeitig darüber informiert werden, sonst droht im schlimmsten Fall eine Abmahnung.

Unwetter-Warn-Apps für iOS und Android

Um rechtzeitig über ein nahendes Unwetter informiert zu werden, bietet sich die Nutzung von Warn-Apps für das Smartphone an. Warnmeldungen erhalten Sie unter anderem über die NINA-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Katwarn oder die WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes.