Polizeischüler Verdacht gegen Unfallfahrer erhärtet sich
Nachdem bei Blankenburg ein Polizeischüler ums Leben gekommen ist, verdichtet sich der Verdacht gegen einen ebenfalls Unfallbeteiligten.
Blankenburg l Nach dem schweren Unfall, bei dem im Harzort Blankenburg ein 18 Jahre alter Polizeischüler tödlich verletzt worden ist, verdichtet sich der Verdacht gegen den überlebenden gleichaltrigen Polizeischüler. „Sowohl die Rechtsmediziner als auch der Sachverständige kommen bei vorläufiger Bewertung zu dem Ergebnis, dass das Opfer auf dem Beifahrersitz saß“, erklärte Hauke Roggenbuck von der Staatsanwaltschaft in Halberstadt. Folglich muss der überlebende Polizeischüler am Steuer des Unfallwagens gesessen haben. Eine nach dem Unfall veranlasste Atemalkoholprobe wies bei ihm laut Polizei 1,17 Promille aus.
Der Überlebende hatte nach dem Unfall versucht, die Verantwortlichkeit für den Crash dem getöteten Polizeischüler aus Blankenburg zuzuschieben. Laut Polizei gab er sich beim Notruf als Beifahrer aus. Seither schweige der Beschuldigte, er werde anwaltlich vertreten, so Roggenbuck. Gegen den Bernburger werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Gefährdung des Straßenverkehrs unter Alkoholeinfluss ermittelt.
Große Betroffenheit herrscht an der Polizei-Fachhochschule in Aschersleben. Dort liegt ein Kondolenzbuch aus, in das sich auch Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) eingetragen hat. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, droht dem überlebenden Polizeischüler die Entlassung. „Zum laufenden Verfahren sage ich nichts. Generell aber gilt: Alkohol am Steuer belegt die charakterliche Nichteignung für den Polizeidienst“, betont Fachhochschul-Kanzler Dirk Etzien.