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Grünen-Parteitag Vertuscht und vernebelt

Eine Partei, wie die Grünen, die Vertragstreue einfordert, muss mit gutem Beispiel vorangehen.

Von Jens Schmidt 21.01.2018, 19:27

Wenn es in einer Beziehung kriselt, muss jeder Partner mal in den Spiegel schauen: Wo lag ich falsch? Zu dieser Reflexion waren Sachsen-Anhalts Grüne auf ihrem Parteitag nicht fähig. Dabei hatten einige schon den Finger in die Wunde gelegt: Eine Partei, die Vertragstreue einfordert, muss mit gutem Beispiel vorangehen. Und da hat die eigene Ministerin Dalbert beim Flächentausch ein schweres Foul begangen. Dass sie kritischen Fragen der eigenen Basis auswich, zeigt das Problem: In Konfliktsituationen fehlt ihr die Souveränität, Fehler einzugestehen. Diese rechthaberische und bisweilen schroffe Haltung ist es auch, die Kompromisse erschwert. Ob mit der CDU, mit dem Harz, mit den Bauern.
Wenn die Grünen dieses Problem nicht lösen, wird sich auch bis Juni nichts bessern. Scheidungs-Drohungen helfen nicht, da sie unglaubwürdig sind. Denn bei einer Neuwahl trügen die Grünen das größte Risiko, aus dem Landtag zu fliegen. CDU und SPD wissen das.